Museumskuratorin Yvonne Gönster (l.) führt eine Besuchergruppe durch die teils interaktive Ausstellung. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Im Schloss- und Beschlägemuseum wird dieses Wochenende der erste Jahrestag am neuen Standort gefeiert. An der Kolpingstraße 34 bilden der futuristische Neubau und die historische Villa Herminghaus das Museumsensemble. Gefeiert wird auch am Sonntag, 9. Oktober, mit einem Geburtstagsprogramm von 10 bis 18 Uhr.

Zum Geburtstag sind viele Besucher gekommen. Auf dem Vorplatz hat ein Schmied sein Zelt aufgeschlagen. Per Blasgerät heizt er einem kleinen Holzkohlefeuer ein, dahinter warten die Kinder geduldig bis das Eisen heiß genug ist, um es zu schmieden. Messer sollen es werden, das finden die Jungs gut und machen begeistert mit. Ein Schlag vom Schmied ein Schlag vom Besucherkind, immer im Wechsel. So wird nach und nach aus einem Stück Monierstahl ein Messerchen. Besser gesagt der Rohling, der danach noch gründlich und mit viel Geduld in Form geschliffen werden will.

Im Museum locken ein Kuchenbuffet, ein Glücksrad und eine Malaktion für Kinder. Und auch die wahre Attraktion des Orts: die Ausstellung mit vielen interaktiven Elementen über die Geschichte der Schloss und Schließtechnik. Daneben, in der Villa Herminghaus, auch noch eine Sonderausstellung zum Thema „Sicher reisen“. „Alle Besucher, die unser Museum verlassen, sind einfach nur begesiert“, erzählt Kuratorin Yvonne Gönster. Gemeint sind nicht nur die Besucher des Geburtstagsfests. Nein, jeder, der die neue Ausstellung gesehen hat, ist beeindruckt. „Die Leute kommen auch gerne eine zweites und drittes Mal“, weiß Gönster. Besonders beliebt seien die Stationen, an denen man selbst aktiv werden können.

Ein Jahr ist die Dauerausstellung nun zu bewundern, seit Anfang Juli dieses Jahres ist auch die Villa Herminghaus aktiver Bestandteil an Velberts (neuem) Museumsstandort. Langweilig sollte es auf absehbare Zeit nicht werden, denn einige große Neuerungen warten noch auf ihre Fertigstellung. Vor allem der Escape-Room, ein anderen Orts außerordentlich beliebtes Format, sollte nochmal viele Besucherinnen und Besucher anziehen. „Der Innenausbau ist fertig, nun müssen noch die Räume eingerichtet und der Ablauf getestet werden“, sagt Museumsleitung Gönster zum Stand der Dinge. Ob noch dieses Jahr die ersten Gäste im Spiel aus dem Raum ausbrechen können, steht aber nicht fest.

Jeden ersten Sonntag im Monat wird eine Führung angeboten. Damit an den übrigen Tagen das Museumserlebnis noch ein wenig spannender wird, sind gerade mediale Guides in Arbeit. Diese sollen die Besucher bald als Begleiter, auf dem eigenen Smartphone oder einem Leihtablet, durch die Ausstellung „führen“ und viel Spannendes zu den einzelnen Stationen berichten. Das Erlebnis soll weit über ein reines Hörerlebnis hinausgehen. Die Nutzer können auch kleine Rätsel lösen, Filme sehen und dreidimensional interaktiv werden können.