Im Kunsthaus in Mettmann waren die Mädchen zu Besuche. Foto: Parea
Im Kunsthaus in Mettmann waren die Mädchen zu Besuche. Foto: Parea

Haan. Über drei Monate ist es her, dass sich die Mädchen aus der Haaner Nachbarschaft „Am Bandenfeld“ das erste Mal im Gemeinschaftsraum der Dienstleistungsgesellschaft „Parea“ getroffen haben.

Seither ist der Dienstagnachmittag in der Wohnanlage zu einem zentralen Termin geworden: Das Projekt „Starke Mädchen – Starke Frauen“, gefördert von der Deutschen Postcode Lotterie, soll mit einem vielfältigen Programm das Selbstbewusstsein junger Mädchen aus dem Stadtteil Haan-Ost stärken, damit diese ihr Leben erfolgreich und selbstbestimmt gestalten können.

„Die Anlaufphase ist geglückt“, zieht die verantwortliche Projektleiterin Melanie Horter eine zufriedene erste Bilanz über das auf einen Zeitraum von zwei Jahren angelegte Projekt. Es habe sich ein Kern von sieben Mädchen gebildet, der die wöchentlichen Veranstaltungen regelmäßig besucht und von einigen Gelegenheitsbesucherinnen ergänzt wird. Dabei konnten die Teilnehmerinnen zwischen neun und zwölf Jahren schon so einiges gemeinsam erleben: Etwa beim Besuch des Kunsthauses Mettmann, bei dem die Mädchen zahlreiche Werke auf sich wirken lassen und mit Künstlerinnen und Künstlern ins Gespräch kommen konnten. Oder beim gemeinsamen Nähen mit der ehrenamtlichen Parea-Mitarbeiterin Gisela Laab. „Die Schulung kreativer Fähigkeiten ist für die Entwicklung junger Menschen
ungemein wertvoll“, verrät die Erkrather Künstlerin Katy Schnee, die die Veranstaltungsreihe immer wieder als Expertin rund um Gestaltung und Kreatives begleitet.

Das umfangreiche Bildungsprogramm soll den Mädchen allerdings auch den Zugang zu Interessensgebieten ermöglichen, die nach tradiertem Rollenverständnis eher Männern vorbehalten sind. So konnten die Mädchen auch verschiedene elektrische Geräte wie Radios auseinanderbauen und dabei ihr Interesse für Technik entdecken. „Wichtig ist, den Mädchen unterschiedlichste Möglichkeiten zu bieten, mehr über ihre Interessen und Stärken herauszufinden. Darauf bauen wir auch das zukünftige Programm auf“, erklärt Melanie Horter. Um ein Bewusstsein für die Wichtigkeit von Gleichberechtigung zu schaffen und den Mädchen zu helfen, sich in einer häufig noch männlich geprägten Welt zu behaupten, werden in den kommenden Monaten auch Bereiche wie Selbstverteidigung und Aufklärung über die Pubertät in Angriff genommen.

Aktivitäten wie Hip-Hop-Tanzen, Gärtnern und Handwerken runden das Programm ab. Die gemeinnützige Dienstleistungsgesellschaft Parea gGmbH, die deutschlandweit in Wohnanlagen von Sahle Wohnen nachbarschaftliches Miteinander fördert, ist im Kreis Mettmann besonders aktiv und hatte in der Vergangenheit bereits das Erzähl-Café in Erkrath sowie das Fußballprojekt FC Parea Schimmelbusch ins Leben gerufen. Mit der Förderung durch die Deutsche Postcode Lotterie kann Parea auch in Haan ein langfristig angelegtes, großes Projekt realisieren.