Peter Nowacki hat für seine neues Buch vier Jahre lang die Geschichte der Post in Langenberg erforscht. Foto: Mathias Kehren
Peter Nowacki hat für seine neues Buch vier Jahre lang die Geschichte der Post in Langenberg erforscht. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Die Post in Langenberg ist das Thema des neunten Buchs der Reihe „Velbert im Quadrat“, die im Velberter Scala-Verlag erscheint. Peter Nowacki hat darin 250 Jahre Postgeschichte recherchiert und zusammengefasst.

Die damalige Bedeutung Langenbergs zeigt sich auch dadurch, dass der Ort schon 1756 eine eigene Postwärterei erhielt, lange vor Velbert und anderen umliegenden Gemeinden, so Buchautor und Philatelist Peter Nowacki. Sein ursprüngliches Interesse, der Geschichte der Post in Langenberg nachzugehen, begann mit zwei Stempelbildern, die dem gebürtigen Langenberger als „völlig unterschiedlich“ auffielen.

Rechnete Nowacki zu Beginn seiner Recherche noch mit knapp einem Dutzend verschiedener Stempel aus Langenberg, wurde er schnell eines Besseren belehrt. Allein zwischen 1820 und 1974 kam er auf 40 verschiedene Stempelbilder aus Langenberg.

Vier Jahre lang hat der gebürtige Langenberger schließlich in die Recherche über die Post in Langenberg investiert. „Eine völlig neue Form des Sammelns“ sei dabei die Suche und Bewertung der sogenannten Belege gewesen, erzählt Nowacki. Dabei werde der gesamte Hintergrund der Briefsendung beleuchtet, inklusive Marke, Stempel und Transportweg.

Im Buch ist detailliert nachzulesen ist zum Beispiel, wie ein Brief der Gebrüder Colsmann aus Langenberg, zum Postamt nach Elberfeld, von dort nach Köln und weiter nach Nürnberg und Aschaffenburg durch verschiedene Zuständigkeiten seinen Weg nahm, bis er schließlich an seinem Bestimmungsort, Kempten im Allgäu, eintraf. Alles belegt mit einer detaillierten Portorechnung aller Stationen, datiert auf den 31. Januar 1818 .

Auch die Bahnpost war mit eigenen Station in Nierenhof, Langenberg und Neviges ein fester Bestandtteil der Zustellungskette. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts wurden hier die Vorteile der schnellen Beförderung mit der Bahn genutzt, die damals nur Reiter und Kutschen als Konkurrenz hatte. Ab Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich parallel dazu die Kraftpost. Postbusse mit Briefschlitz verkehrten damals auch zwischen Langenberg, Velbert, Heiligenhaus, Hofermühle, Homberg und Ratingen bis nach Düsseldorf.

Eine weitere Besonderheit in Langenberg hat Nowacki herausgefunden: Der Ort verfügte einst über eine eigene Postlehrstätte. Die „Fahrender Postschule“ startete im Jahr 1959 und hatte zum Ziel, Nachwuchs für den Postdienst und neue Kunden gleichermaßen zu gewinnen.

Das Buch Nowackis endet im Jahr 1974 als der Ort Langenberg und seine Post durch die kommunale Gebietsreform ihre Eigenständigkeit verlieren. Seine intensive Forschungsarbeit beleuchtet noch weitere als der hier dargestellten Kapitel der Langenberger Postgeschichte. Dennoch bezeichnet sie der Autor als „lückenhaft“ und ruft seine Leserinnen und Leser auf, auf Grundlage seines Buchs weiterzuforschen. Falls möglich auch mit ihm gemeinsam.

„Die Post in Langenberg / Rheinland – Eine wechselvolle Geschichte der Post- und Stempelhistorie 1756 – 1974“ ist erschienen im Scala-Verlag Velbert (ISBN 978-3-9824061-2-1).