David Fedotovskiy aus Velbert vertritt für drei Tage den örtlichen CDU-Abgeordneten Martin Sträßer. Foto: Büro Sträßer
David Fedotovskiy aus Velbert vertritt für drei Tage den örtlichen CDU-Abgeordneten Martin Sträßer. Foto: Büro Sträßer

Düsseldorf/Velbert. Plenarsaal statt Klassenzimmer: Die Abgeordneten im Landtag von Nordrhein-Westfalen tauschen in dieser Woche für drei Tage ihren Platz mit einem jungen Menschen aus ihrem Wahlkreis. So nimmt diesmal der Realschüler David Fedotovskiy (17 Jahre) aus Velbert den Parlamentssitz des örtlichen Landtagsabgeordneten Martin Sträßer ein.

Mit dem diesjährigen zwölften Jung-Parlament haben bereits fast 2500 junge Menschen an den nordrhein-westfälischen Jugendlandtagen teilgenommen. Zweimal kam es übrigens in diesen zwölf Jahren auch zu einem Hammelsprung – also eine Abstimmung per Durchschreiten bestimmter Türen: 2013 zum Nichtraucherschutzgesetz und 2015 zur Studienplatzvergabe.

Beim Jugendlandtag lernen junge Menschen den politischen Alltag im Parlament kennen. Sie simulieren Fraktions-, Ausschuss- und Plenarsitzungen, beraten über reale gesellschaftliche Themen und hören Sachverständige an.

Dazu Sträßer: „Dass junge Menschen aktiv am politischen Geschehen teilnehmen, Abläufe verstehen und sich mit ihren Ideen einbringen, ist für uns ein wichtiges Anliegen. Unsere Vertreterinnen und Vertreter, zwischen 16 und 20 Jahre alt, bilden Fraktionen und beraten dann gemeinsam Herausforderungen, mit denen wir in NRW tatsächlich zu tun haben. Schwerpunktthemen in diesem Jahr sind Wahlen ab 16 und der Ausbau von ÖPNV sowie Radverkehr. Dazu werden auch Anträge beschlossen, mit denen wir uns als ,echte‘ Abgeordnete danach im Hauptausschuss des Landtags befassen. So finden die im Planspiel entwickelten Vorschläge Eingang in den echten Parlamentsalltag.“

Für David Fedotovskiy ist der zeitweise Wechsel von der Schulbank auf die Abgeordnetenbank eine spannende Erfahrung: „Uns jungen Menschen wird häufig politisches Desinteresse vorgeworfen. Aber wir haben ja eigene Ideen und Vorstellungen, was für unser Land von Bedeutung ist – wir müssen dafür nur Gehör finden“, erklärt er. „Der Jugendlandtag ist eine tolle Brücke zwischen uns und dem Parlament: Wir lernen einerseits die Prozesse von politischem Handeln kennen, die Abgeordneten nehmen andererseits unsere Impulse auf und beschäftigen sich damit.“

Sträßer: „Als Unterstützer des vielfältigen Schulwesens freue ich mich ganz besonders, dass dieses Jahr ein Schüler der Realschule meinen Platz im Plenum einnimmt und ein bisschen Parlamentsluft schnuppern kann.“