Alexandra Schwarz ist beim LVR die Dezernentin für Schulen, Inklusionsamt und Soziale Entschädigung. Foto: Uwe Weiser / LVR
Alexandra Schwarz ist beim LVR die Dezernentin für Schulen, Inklusionsamt und Soziale Entschädigung. Foto: Uwe Weiser / LVR

Kreis Mettmann.  Im Jahr 2021 haben das Inklusionsamt des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) und die rheinischen Fachstellen für behinderte Menschen im Arbeitsleben Arbeitgeber im Kreis Mettmann in 321 Fällen mit mehr als 560.000 Euro zur Beschäftigung schwerbehinderter und gleichgestellter Menschen unterstützt.

Von den Mitteln wurden neue Ausbildungs- und Arbeitsplätze geschaffen sowie Räumlichkeiten und Arbeitsplätze behinderungsrecht gestaltet. Rheinlandweit waren es insgesamt mehr als 36,5 Millionen Euro in 5.787 Fällen. Hinzu kommen rund 9,7 Millionen Euro, die Menschen mit Schwerbehinderung im Rheinland beispielsweise für technische Arbeits-, Kraftfahrzeug-, Wohnungshilfen oder Arbeitsassistenzen erhalten haben. Dies geht aus dem neuen Jahresbericht 2021 des LVR-Inklusionsamtes hervor, den heute der LVR-Sozialausschuss zur Kenntnis genommen hat.

Insgesamt lebten 2021 im Kreis Mettmann 48.735 Menschen mit einer Schwerbehinderung, im Rheinland 1.011.900. Der Anteil der Behinderungen nimmt ab dem 45. Lebensjahr deutlich zu: Fast 90 Prozent aller Menschen mit Schwerbehinderung sind älter als 45 Jahre.

„Obwohl auch das Jahr 2021 von der Corona-Pandemie geprägt war, ist es dem LVR mit zahlreichen Leistungen erneut gelungen, Menschen mit Behinderung beim Start ins Berufsleben zu unterstützen, neue Arbeitsplätze zu schaffen oder bestehende zu sichern. Das belegt der neue Jahresbericht sehr eindrucksvoll,“ stellte Martina Zsack-Möllmann, Vorsitzende des LVR-Sozialausschusses, fest.

Alexandra Schwarz, LVR-Dezernentin Schulen, Inklusionsamt, Soziale Entschädigung, ergänzte: „Der Markt bietet zahlreiche neue digitale Hilfsmittel, von denen Menschen mit Behinderung für ein selbstständiges Arbeiten profitieren können. Der LVR geht hier mit der Zeit und entwickelt und erprobt Techniken, um Arbeitgebern und den Menschen mit Behinderung weiterhin – auch in Kooperation mit den Fachdiensten des LVR-Inklusionsamtes, den Fachstellen für behinderte Menschen im Arbeitsleben bei den rheinischen Kreisen und Städten sowie den Rehabilitationsträgern – ein zuverlässiger, beratender und begleitender Partner zu sein.“

Arbeitsmarktsituation von Menschen mit einer Schwerbehinderung

In 2020 waren im Arbeitsagenturbezirk Mettmann 5.458 Arbeitsplätze mit schwerbehinderten und gleichgestellten Menschen besetzt (Rheinland: 197.412). Die Arbeitgeber erreichten eine durchschnittliche Beschäftigungsquote von 4,4 Prozent (Rheinland: 5,44 Prozent), die damit unter dem gesetzlich vorgeschriebenen Wert von fünf Prozent liegt.

Das LVR-Inklusionsamt erhebt eine Ausgleichsabgabe von Arbeitgebern, die mehr als 20 Arbeitsplätze haben, davon aber nicht mindestens fünf Prozent mit Menschen mit einer Schwerbehinderung beschäftigen. Arbeitgeber sollen damit motiviert werden, Menschen mit Behinderung einzustellen.

Das LVR-Inklusionsamt hat 2021 für das Erhebungsjahr 2020 von 10.051 Arbeitgebern im Rheinland rund 88,3 Millionen Euro erhoben. Davon wurden mehr als 8,9 Millionen Euro an die Fachstellen im Rheinland zugewiesen, mehr als 11,4 Millionen Euro flossen in den Ausgleichsfonds beim Bundesministerium für Arbeit und Soziales. Mit den Mitteln der Ausgleichsabgabe unterstützt das LVR-Inklusionsamt unter anderem die Arbeitgeber, die schwerbehinderte Menschen beschäftigen.

Ein besonderes Instrument zur Schaffung und dauerhaften Sicherung von Arbeitsplätzen ist die Förderung von Inklusionsbetrieben, die auf 30 bis 50 Prozent der Arbeitsplätze Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf beschäftigen. Ende 2021 gab es im Kreis Mettmann sechs anerkannte Inklusionsbetriebe mit 54 Arbeitsplätzen, davon 31 für Menschen mit einer Schwerbehinderung. Im Rheinland insgesamt gab es 155 Inklusionsbetriebe mit 3.529 Arbeitsplätzen, davon 1.897 für Menschen mit einer Schwerbehinderung.