Am 25. November heißt es in einer kreisweiten Aktion wieder:
Am 25. November heißt es in einer kreisweiten Aktion wieder: "Gewalt kommt nicht in die Tüte!" Foto: Kreisstadt Mettmann

Mettmann. Annähernd 1.000 gemeldete Fälle häuslicher Gewalt im Jahr 2021 bei der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt der SKFM Mettmann machen deutlich, dass zu viele Frauen von Gewalt betroffen sind.

Gemeinsam setzen die Gleichstellungsstelle der Stadt Mettmann, der SKFM Mettmann, Bäckereien, Tankstellen, die Mettmanner Tafel, das Kino und weitere Lebensmittelstellen ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen: „Gewalt kommt nicht in die Tüte!“ Wer am 25. November Backwaren kauft, bekommt eine ganz besondere Tüte. An diesem Tag gibt es keine Werbung auf den Tüten, vielmehr sind sie mit Notruf- und Beratungsnummern bedruckt.

„Gewalt gegen Frauen findet täglich und real statt. In der Öffentlichkeit ist Gewalt gegen Frauen jedoch immer noch ein großes Tabu. Deshalb informieren wir proaktiv, überwinden das Schweigen und wollen so möglichst viele Menschen erreichen“, sagt Karen Brinker, Gleichstellungsbeauftragte Mettmanns. In Kooperation mit der Galerie Königshof werden sie und der SKFM Mettmann am 25. November um 10 Uhr Brötchentüten gefüllt mit Information in der Galerie verteilen.

Ein besonderer Fokus wird diesmal auf die Anonyme Spurensicherung nach Sexualstraftaten (ASS) gelegt. ASS ist ein Angebot, welches den Betroffenen sexualisierter Gewalt die medizinische Untersuchung, Spurensicherung und Dokumentation der Befunde, unabhängig von einer polizeilichen Anzeige ermöglicht. „Durch die ASS wird ein wertvoller Beitrag zur selbstbestimmen Entscheidung über eine Anzeige geleistet. Das ist gerade deshalb wichtig, weil Täter häufig aus dem sozialen Umfeld der Betroffenen stammen und die Frauen Hemmungen haben, Anzeige zu erstatten“, betont Eva-Maria Düring, Fachbereichsleiterin beim SKFM Mettmann. „Langfristig wird so die Dunkelziffer erhellt.“

Hier gibt es Hilfe und Beratung:

  • Bundesweites Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen: 08000 / 116 016
  • Polizei: 110
  • Polizeilicher Opferschutz: 02104 / 982 1067
  • SKFM Frauenhaus für den Kreis Mettmann: 02104 / 92 22 20
  • SKFM Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt: 02104 / 14 19221
  • SKFM Frauenberatung für den Kreis Mettmann: 02104 / 14 19232
  • Uniklinik Düsseldorf, Gewaltopferambulanz: 0211 / 81 0 60 00