Ulrich Löhe mit Kreisdirektor Philipp Gilbert bei der Verabschiedung. Foto: Polizei
Ulrich Löhe mit Kreisdirektor Philipp Gilbert bei der Verabschiedung. Foto: Polizei

Kreis Mettmann. Ulrich Löhe war 45 Jahre bei der Polizei NRW, davon knapp 30 Jahre als Pressesprecher der Kreispolizeibehörde Mettmann. Ende November geht der zugleich dienstältester Polizeipressesprecher des Landes NRW mit 62 Jahren in Pension.

Am Freitag, 25. November, verabschiedeten Kreisdirektor Philipp Gilbert und der Abteilungsleiter der Polizei, der Leitende Polizeidirektor Thomas Schulte, Ulrich Löhe vor zahlreichen Gästen in den wohlverdienten Ruhestand.

Landrat Thomas Hendele, durch dringende Gründe verhindert, dankte seinem polizeilichen Pressesprecher, nach mehr als 20 Jahren Zusammenarbeit, mit einer eingespielten Videobotschaft.

Mit 16 Jahren begann Ulrich Löhe 1977 seine Ausbildung bei der Polizei, die er Anfang 1980 abschloss, ehe er als Polizeihauptwachtmeister in den Kreis Mettmann kam und dort seinen Dienst bei der damaligen Polizeistation in Mettmann antrat. Hier war er für mehrere Jahre Streifenbeamter in Mettmann und Wülfrath, bevor er in diesen beiden Städten und zusätzlich in Haan als Motorradpolizist eingesetzt wurde.

1984 qualifizierte sich Löhe für den gehobenen Polizeivollzugsdienst. Nach Ausbildung und Studium in Essen und Wuppertal, kehrte er 1987 als Kommissar in den Kreis Mettmann zurück. Dienstgruppenleiter in Ratingen war seine erste Verwendung in gehobener Funktion, bevor er 1990 in den Führungsstab der Kreispolizei wieder nach Mettmann wechselte. Übergeordnete Einsatzaufgaben, Planungen der Einsatzleitstelle und für den Personen- und Objektschutz, waren seine Hauptaufgaben.

In dieser Zeit ging unter anderem „Radio Neandertal“ auf Sendung, andere private Fernsehsender eroberten Markt und auch die Polizei im Kreis Mettmann wurde immer häufiger mit Medienanfragen konfrontiert. So übernahm Löhe – zunächst ganz nebenbei – auch die Aufgaben eines Polizeipressesprechers.

„Im Laufe der Jahre wurde dann aus dem Nebenamt sehr schnell ein Hauptamt – und ich habe hier meine persönliche Berufung gefunden. Die Aufgabe als hauptamtlicher Pressesprecher und später auch als Leiter der Dienststelle, habe ich jederzeit sehr gerne ausgeübt. Ich habe mich und unsere Pressestelle immer als ‚Dienstleister für die Medien‘, als Vermittler zwischen Polizei und Presse‘ verstanden und danach gehandelt“, so der Polizeihauptkommissar bei der Verabschiedungsfeier im Mettmanner Kreishaus, an der seine Kollegen, ehemalige Weggefährten und auch zahlreiche Medienvertreter teilnahmen.

„Ulrich Löhe war in den vergangenen Jahren so etwas wie das Gesicht der Kreispolizeibehörde Mettmann. Er hat in den vergangenen Jahrzehnten, durch seine hervorragende Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, ein ehrliches und positives Bild der Polizei aufgebaut, dieses besonders geprägt und sicherlich einen großen Anteil daran, dass die Menschen im Kreis Mettmann ihrer Polizei vertrauen“, erklärte Kreisdirektor Philipp Gilbert in seiner Laudatio.

Dem stimmte der Leitende Polizeidirektor, Abteilungsleiter Thomas Schulte bei: „Die Pressearbeit der Polizei im Kreis Mettmann war unter der Leitung von Herrn Löhe nicht nur professionell und direkt, sondern auch menschlich. Diese Mischung war ein echtes Erfolgsrezept.“

Rückblickend auf 45 Jahre im Dienste der Polizei gibt es für Ulrich Löhe viele schöne, aber auch weniger schöne Erinnerungen: Der ‚Fall Kassandra‘ oder die tödlichen Schüsse auf den Kollegen Adalbert Bach – dessen letzten Funkspruch Ulrich Löhe am 10. Januar 1993 auf der Leitstelle in Mettmann selbst entgegennahm – „all das sind natürlich Erinnerungen und Erfahrungen, die nicht in Vergessenheit geraten: Die hängt man nicht einfach mit der Dienstuniform an den Haken und sagt: ‚Auf Wiedersehen'“, so Löhe weiter, der sich nun aber dennoch auf seinen Ruhestand freut. „Nach 45 Jahren ist es nun an der Zeit für andere Dinge. Für Familie, Freizeit, Motorrad fahren und Reisen mit meiner Ehefrau. Sicherlich werde ich aber bei der morgendlichen Zeitungslektüre auch in Zukunft im Blick behalten, was sich so bei ‚meiner Polizei‘ so alles tut.“

Nachfolger wird Daniel Uebber

Im Zuge der Verabschiedung von Ulrich Löhe stellte Kreisdirektor Philipp Gilbert am Freitag auch gleich Löhes Nachfolger vor. Neuer Leiter der Polizeipressestelle bei der Kreispolizeibehörde Mettmann wird ab dem 1. Dezember Daniel Uebber.

Der 38-jährige Langenfelder ist Diplom-Geograph und von Hause aus Journalist: So arbeitete er schon für verschiedene Tageszeitungen und absolvierte ein Volontariat, ehe er nach mehreren Jahren als Redakteur bei einer Wochenzeitung Redaktionsleiter wurde. Im Jahr 2016 wechselte er dann als Pressesprecher zum Polizeipräsidium nach Krefeld, ehe er zwei Jahre später Pressesprecher im Team von Ulrich Löhe bei der Kreispolizeibehörde Mettmann wurde. Hier konzipierte und baute er als verantwortlicher Social-Media-Manager zudem die komplette Social-Media-Präsenz der Polizeibehörde auf.

„Die Menschen im Kreis Mettmann haben hohe Ansprüche an ihre Polizei und das Recht auf transparente und schnelle Information über polizeiliches Handeln. Als Pressestelle der Kreispolizeibehörde Mettmann ist es unser Anspruch, diesen Anforderungen gerecht zu werden – und zwar leicht verständlich und auf Augenhöhe. Dafür werden wir als Team auch weiterhin immer einstehen“, so Daniel Uebber.