Eine Velberterin ist um 150.000 Euro betrogen worden. Symbolbild: Polizei
Eine Velberterin ist um 150.000 Euro betrogen worden. Symbolbild: Polizei

Velbert. Trickbetrüger haben eine Velberter Seniorin per Schockanruf um sehr viel Geld betrogen. Nach dem Stand der polizeilichen Ermittlungen geht es um über 150.000 Euro, das gesamte Bargeld der 72-Jährigen. Das berichtet die Polizei.

Laut Polizeibericht erhielt die 72-jährige Velberterin am Samstagmittag einen Anruf. Es meldete sich ein Mann, der angab, von der Polizei zu sein. Er erklärte der Seniorin, ihr Sohn habe bei einem Autounfall im Ausland eine junge Frau zu Tode gefahren, weshalb er nun im Gefängnis sitze.

Ferner gab der Mann an, die Velberterin könne durch die Bezahlung einer Kaution dafür Sorge tragen, dass ihr Sohn aus der Haft entlassen und nach Deutschland überstellt werde.

Offenbar völlig geschockt packte die Frau ihr gesamtes Bargeld, laut Polizei mehr als 150.000 Euro, zusammen und übergab dies später einer Frau, die an ihrer Tür schellte und sich als Abholerin des Gerichts ausgab.

Erst später dämmerte es der Seniorin, dass sie Opfer eines Betrugsdeliktes geworden sein könnte, weshalb sie sich an die Polizei wandte. Hierbei gab sie die folgende Personenbeschreibung der Abholerin zu Protokoll:

– weiblich
– etwa 24 bis 26 Jahre alt
– circa 1,60 bis 1,65 Meter groß
– kräftige Statur
– schwarze Haare, zu einem Dutt zusammengebunden

Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und sucht nach Hinweisen auf die Täter. Wer am Samstagmittag im Bereich der Deller Straße eine Frau gesehen hat, auf die die Beschreibung passt kann sich unter 02051/ 946-6110 melden.

Vorsicht vor Trickbetrug

Die Polizei nimmt diesen Vorfall zum Anlass, um erneut und eindringlich vor den Maschen von Trickbetrügern am Telefon zu warnen:

Seien Sie stets skeptisch, wenn sich unbekannte Personen am Telefon als Polizeibeamte, Staatsanwälte oder Richter ausgeben und angeben, dass eine Ihnen nahestehende Person einen Unfall verursacht haben soll. Trennen Sie in solchen Fällen immer selbstständig das Gespräch und rufen Sie Ihre Angehörigen unter den Ihnen bekannten Nummern an, um sich nach deren Befinden zu erkundigen. Die Polizei oder die Staatsanwaltschaft fordert niemals Kautionssummen oder gar Schmuck am Telefon. Lassen Sie sich nie von fremden Personen persönliche Angaben entlocken. Legen Sie im Zweifelsfall auf und informieren Sie die Polizei unter dem Notruf 110. Bitte sprechen Sie auch immer wieder mit Ihren älteren Nachbarn, Bekannten und Freunden über diese und andere Betrugsmaschen.