„Lott Jonn stark und gesund“ ist für Kita-Kinder wieder gestartet. Foto: Kreis ME
„Lott Jonn stark und gesund“ ist für Kita-Kinder wieder gestartet. Foto: Kreis ME

Kreis Mettmann. Kinder bewegen sich aus eigenem Antrieb, wenn wir sie lassen. Das stärkt sie in ihrer altersgerechten Entwicklung und in ihrem Sozialverhalten.

Heute haben Kinder allerdings immer weniger Möglichkeiten, sich frei zu bewegen. Die Folgen sind bereits im Kindergartenalter sichtbar. So fällt vielen das Balancieren und Hüpfen sowie das Konzentrieren auf eine Sache schwer. Auch das soziale Miteinander muss oft noch erlernt werden. Werden diese Kinder früh entsprechend gefördert, holen die meisten auf und entwickeln sich gut.

Leider sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie auch in den genannten Bereichen deutlich sichtbar. Viele Kinder konnten in der pandemiebedingten zweijährigen Auszeit nicht vom erfolgreichen Angebot des Gesundheitsamtes des Kreises profitieren.

So ist die Freude groß, dass die psychomotorischen Fördergruppen „Lott Jonn stark und gesund“ des Kreisgesundheitsamtes Mettmann nun endlich wieder gestartet sind. Gefördert werden Kita-Kinder, die eine besondere Unterstützung brauchen, aber keine Therapie benötigen. Und das schon seit über zehn Jahren. „Durch speziell qualifizierte Kursleitungen werden die Kinder begleitet. Gezielte Bewegungsanlässe motivieren sie, mehr Selbstvertrauen in das eigene Können zu gewinnen. Auf diese Weise wird ihre psychische Entwicklung gestärkt. Entscheidend ist, dass wir bei dem ansetzen, was ein Kind bereits kann. Dabei ist das freie Spielen extrem wichtig,“ so Heide Förster, Koordinatorin von Lott Jonn. Bewegung wirkt also auf die sozial-emotionale und die motorische Entwicklung gleichermaßen. „Daher auch der Begriff der Psychomotorik, der manchmal missverstanden wird“, so Heide Förster weiter.

Entscheidend für den Erfolg der Förderung ist vor allem das gute Zusammenspiel zwischen Erziehern, Kursleitung, Eltern, Kinderärztin des Gesundheitsamtes, den Sportvereinen und Lott Jonn. So sind z. B. die Kindergartenuntersuchungen des Gesundheitsamtes Dreh- und Angelpunkt der Maßnahme. „Alle Akteure, besonders die Kinder und ihre Eltern, freuen sich, dass die Förderstunden im Oktober bzw. November wieder begonnen haben, und das in sieben Städten des Kreises. In zwei Städten konnte das Angebot nicht aufgenommen werden, da Kursleitungen fehlen. Wir sind intensiv auf der Suche nach Honorarkräften“, unterstreicht Denise Grüne, die neu ins Team Gesundheitsförderung eingestiegen ist.

Ziel ist es, das Angebot je nach Kapazitäten und Ressourcen auf alle zehn Städte im Kreis Mettmann auszuweiten. Die aufgebauten Netzwerke in den Städten sollen zudem Schritt für Schritt eigenverantwortlich arbeiten.

Weitere Informationen sind bei der Lott-Jonn-Koordinierungsstelle unter 02104/992299, [email protected]; www.lott-jonn-kme.de erhältlich.

Das Angebot findet in den Städten Heiligenhaus, Hilden, Langenfeld, Mettmann, Ratingen, Velbert, Wülfrath statt. Gesucht werden qualifizierte Kursleitungen für die Städte Erkrath, Monheim und Haan.