Nicht nur gucken, auch anfassen: Knochen sind als taktile Exponate ausgestellt. Foto: Neanderthal-Museum
Nicht nur gucken, auch anfassen: Knochen sind als taktile Exponate ausgestellt. Foto: Neanderthal-Museum

Kreis Mettmann. Das Neandertal hat seine neue Attraktion: Der Erlebnisturm „Höhlenblick“ lockt mit Steinzeitgeschichten und moderner Technologie. Ab dem 9. Dezember öffnet die Attraktion für Besucher.

Zur Aufwertung der fußläufig vom Neanderthal-Museum gelegenen Fundstelle des Neandertalers hat die Museumsstiftung den Erlebnisturm „Höhlenblick“ errichtet. Er ist das neue Highlight beim Besuch des Neanderthal-Museums und komplettiert die Erlebniswelt Neandertal. Darunter fallen das Museum und seine fünf angrenzenden Attraktionen: Der Steinzeitspielplatz, der Kunstweg, die Steinzeitwerkstatt, das Eiszeitliche Wildgehege und die Fundstelle mit dem neuen Erlebnisturm Höhlenblick.

Der Höhlenblick ist ein offener Stahlbau an der Stelle der Neandertaler-Fundhöhle Feldhofer Grotte, die im 19. Jahrhundert durch Kalkabbau vollständig zerstört wurde. Der 22 Meter hohe Turm ist wechselweise durch innere und äußere Rampen über 360 Meter barrierefrei zu begehen. Fast mühelos gelingt der Aufstieg, begleitet von kurzen Audiostories von Zeitzeugen der Talgeschichte an den Wendepunkten der Rampen.

Moderne Technik kommt zum Einsatz, um Steinzeitgeschichte zu erleben. Foto: Museum
Moderne Technik kommt zum Einsatz, um Steinzeitgeschichte zu erleben. Foto: Museum

Wahrzeichen des Turms ist die als Schädelkalotte gestaltete Kuppel über der oberen Plattform. Der übergroß gestaltete Schädel des Neandertalers ist etwa neun Meter lang und wiegt stolze sechs Tonnen.

Der Turm Höhlenblick ergänzt den Ausflug ins Neandertal um ein spannendes Erlebnis. Endlich können Besucherinnen und Besucher die verlorene Schlucht erklimmen und dort oben stehen, wo einst die Höhle des Neandertalers war. Man blickt von hier wie einst der Neandertaler aus der verlorenen Fundhöhle Feldhofer Grotte auf die gegenüberliegende Talseite. Unter der obersten Plattform klettern Schwindelfreie durch einen Netztunnel und können nachempfinden, wie tief die frühere Neandertal-Schlucht war.

Knochen und QR-Codes

Zentral auf der obersten Plattform sind die 16 Knochen des Neandertalers als taktiles Exponat inszeniert. Ein QR-Code löst an dieser Stelle ein 360-Grad-Video der Fundhöhle Feldhofer Grotte aus. Zu sehen ist die Begräbnisszene, die Niederlegung des berühmten Neandertalers in der Höhle.

„Fernrohre“ am Rand der oberen Plattform ermöglichen eine großartige Augmented-Reality-Erlebnisreise, die zurückführt in die Zeit der Neandertaler. Wir blicken in die tiefe eiszeitliche Schlucht und beobachten Neandertaler bei der Wisentjagd, sehen ihr Alltagsleben am Lagerplatz vor der Neanderhöhle, erspähen Mammutherden in der Ferne und sind Zeugen, wenn der gewaltige Höhlenlöwe zum Sprung ansetzt, um einen Riesenhirsch zu reißen.

Auch der Weg vom Museum zur Fundstelle wurde aufgewertet und abwechslungsreich gestaltet. Lebensgroße Silhouetten von Zeugen der Talgeschichte, wie z.B. ein Steinbrucharbeiter oder der Maler Johann Wilhelm Schirmer, werden an kinetischen Hörstationen zum Sprechen gebracht.

Ermöglicht wurde das Projekt durch die Heimatförderung NRW, die Stiftung Habris und den Kreis Mettmann.

Was kostet der Eintritt in den Erlebnisturm „Höhlenblick“?

Die Eintrittspreise für Besucher des Erlebnisturm „Höhlenblick“ variieren je nach gewähltem Umfang. Ein Komplettticket, das den vollständigen Museumsbesuch sowie die Fundstelle und den Turm umfasst, kostet für Erwachsene 13 Euro. Kinder von 6 bis 16 Jahren zahlen 8,50 Euro.

Es gibt zudem verschiedene Rabatte für Studierende und Auszubildende, Menschen mit Behinderung oder auch Gruppen aus Schulen oder Kindertagesstätten.

Wer auf den Museumsbesuch verzichten möchte, kann die Fundstelle und den Erlebnisturm auch separat besuchen: Erwachsene zahlen dafür vier Euro, Kinder 2,60. Auch hier gibt es Vergünstigungen.

Das Online-Ticket kann sowohl ausgedruckt wie auch als Mobile-Ticket verwendet werden. Ein QR-Code schaltet das Drehkreuz am Eingang zur Fundstelle frei. Neben dem Drehkreuz gibt es einen zweiten barrierefreien Eingang. Für dessen Benutzung kann ein kostenfreies Kinderwagenticket im Online-Shop oder an der Tageskasse gebucht werden. Das Ticket für Menschen mit Behinderung öffnet den barrierefreien Eingang automatisch. Ein separates Ticket ist nicht nötig.

Geöffnet ist die Neandertaler-Fundstelle mit dem Höhlenblick zu den Öffnungszeiten des Museums, also dienstags bis sonntags von 10 bis 18 Uhr. Informationen unter www.neanderthal.de.