
Oelde (dpa/lnw) – Trotz europäischer Wirtschaftssanktionen sollen zwei Brüder Waren im Wert von 689.000 Euro nach Russland exportiert haben. Gegen die Männer im Alter von 34 und 39 Jahren seien bereits in der vergangenen Woche Haftbefehle vollstreckt worden und es seien drei Objekte in Oelde durchsucht worden, teilte das Zollfahndungsamt Essen und die Staatsanwaltschaft Münster mit.
Die beiden Männer stehen im Fokus eines seit Februar laufenden Ermittlungsverfahrens gegen insgesamt fünf Beschuldigte. Es geht um den Verdacht der banden- und gewerbsmäßigen Verstöße gegen das Außenwirtschaftsgesetz und der Beihilfe.
Sanktionen umgangen in mindestens 53 Fällen
Die beiden Hauptbeschuldigten sollen im Januar 2023 damit begonnen haben, Pumpen, Ventile, Filter und andere Güter über Drittländer nach Russland zu exportieren. Die Abnehmer waren Firmen in der russischen Pharmazie- und Biotechnologiebranche. Bei den Geschäften umgingen die Beschuldigten die Sanktionen, welche die EU als Folge des Ukraine-Kriegs gegen Russland erlassen hatte.
Es ging den Angaben zufolge um mindestens 53 Ausfuhrsendungen. Den Haftbefehlen vorausgegangen waren monatelange Ermittlungen, bei denen die Zöllner aus Münster durch Kollegen aus Dortmund und Hannover sowie von Bundespolizisten aus Düsseldorf und München unterstützt wurden. Die Ermittler schlugen bereits am vergangenen Freitag los, mitgeteilt wurde es am Dienstag.
