Dortmund (dpa/lnw) – Sollte Borussia Dortmund den FC Bayern München am Samstagnachmittag vom Bundesliga-Thron stürzen, dürfte es in Dortmund kein Halten mehr geben. Zum letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga und der erwarteten Meisterfeier am Sonntag treffen Stadt, Polizei und Bahn Vorkehrungen.
Anreise:
Die Deutsche Bahn verstärkt am Samstag nach eigenen Angaben das Sicherheitspersonal an den Bahnhöfen. «Zum Einsatz kommen auch zusätzliche Reisenden-Lenker, um eine reibungslose An- und Abfahrt der Stadionbesucher und -besucherinnen zu gewährleisten», teilte eine Bahnsprecherin mit. In den Zügen dürfte es voll werden, denn abgesehen von den üblichen «Verstärkerzügen», wie sie zu jedem BVB-Heimspiel eingesetzt werden, sind nach Angaben des Verkehrsverbunds Rhein-Ruhr keine Sonderzüge geplant. Entsprechende Anfragen hätten die Eisenbahnunternehmen «aufgrund der Kurzfristigkeit, fehlendem Planungsvorlauf und bereits überbuchtem Pfingst-Sonderleistungsprogramm» abgesagt, sagte eine VRR-Sprecherin. Innerhalb Dortmunds setzt die DSW21 mehr Busse und Straßenbahnen sowie zusätzliches Sicherheitspersonal ein.
Sperrungen und Sicherheit:
Die Dortmunder Polizei stellt sich laut Mitteilung auf ein «arbeitsintensives Wochenende» ein. Nach Angaben der Polizei ist unmittelbar nach dem Schlusspfiff mit spontanen Feiern bis in die Nacht hinein zu rechnen. Es werde zu erheblichen Verkehrsbehinderungen kommen. Um Fragen zu beantworten, ist am Wochenende ein Bürgertelefon der Polizei erreichbar.
Stadt und Polizei empfehlen zudem, die Innenstadt schon am Samstag mit dem eigenen Auto zu meiden. Der Alte Markt, traditioneller Anlaufpunkt für Fans, soll am Samstag bei Überfüllung gesperrt werden. Es wird kein Public Viewing in der Innenstadt geben, auch Gaststätten dürfen das Spiel nur drinnen übertragen.
Um den erwarteten Ansturm auf die Kneipen zu bewältigen, haben auch einige Gastronomen eigenes Sicherheitspersonal gebucht. «Wir werden nicht umhin kommen, Einlassbeschränkungen zu machen», kündigte Philip Winterkamp, Kreisvorsitzender beim Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) und Vorsitzender der Gastro-Initiative Dortmund, an.
Übernachtungen:
Wer noch eine Unterkunft in Dortmund braucht, dürfte es kurzfristig schwer haben. Schon zu normalen Heimspielen sei bei den Zimmern schnell eine Auslastung von 100 Prozent erreicht, sagte Michael Westermeyer, Sprecher für den Beherbergungsbereich beim Dehoga Westfalen. Vor diesem besonderen Wochenende gebe es in Dortmund und Umgebung sogar einen deutlichen Überhang. «Man spürt die Nachfrage nach nicht mehr vorhandenen Zimmern, speziell zum Spieltag.» Auf Internetportalen wie Airbnb oder Kleinanzeigen wurden auch private Wohnungen und Gartenlauben angeboten – zu teils horrenden Preisen von mehreren Hundert Euro.
Meisterfeier:
Für die mögliche Meisterfeier am Sonntag ist ein Autokorso geplant, der um 12.09 Uhr vom Gelände der Westfalenhütte aus startet und etwa vier Stunden lang durch die Innenstadt bis zum Hohen Wall zieht. Gegen 13.09 Uhr soll der Korso den Borsigplatz passieren. Die Auslastung des Platzes soll ständig kontrolliert werden, teilte die Stadt mit. Kinder und Tiere sollen demnach nicht mit auf den Borsigplatz gebracht werden. Die Polizei will nach eigenen Angaben auch Drohnen einsetzen, um die Situation zu beobachten.
Grundsätzlich soll die City nach Angaben der Stadt auch während des Autokorsos zu erreichen sein. Entlang der Korso-Strecke gelten am Sonntag allerdings Halteverbote und Durchfahrtsbeschränkungen. In der Innenstadt wird es eine Glasverbotszone geben.
Wer aus dem Süden zum Feiern anreist, sollte mehr Zeit einplanen: Die A45 wird von 10 bis 16 Uhr zwischen Lüdenscheid-Nord und Hagen-Süd wegen der Sprengung der Talbrücke Sterbecke in beiden Fahrtrichtungen voll gesperrt.
Abreise:
Die Bundespolizei weist darauf hin, dass es besonders nach Ende der Feierlichkeiten zu langen Wartezeiten vor dem Hauptbahnhof kommen kann. Es werden Durchlassstellen eingerichtet, um den Zufluss zu steuern. Man solle «nicht unmittelbar nach dem Korso zum Bahnhof eilen, sondern vielleicht noch in der City verweilen, um entspannter abreisen zu können», teilte die Stadt mit.