In Freiburg war für die zuletzt so starken Gladbacher wieder mal nichts zu holen.
In Freiburg war für die zuletzt so starken Gladbacher wieder mal nichts zu holen. Foto: Philipp von Ditfurth/dpa

Freiburg (dpa) – Angeführt von Doppeltorschütze Lucas Höler hat der SC Freiburg den Aufwärtstrend von Borussia Mönchengladbach gestoppt und die eigene Negativserie beendet. Die Badener bezwangen die Mannschaft von Trainer Gerardo Seoane mit 3:1 (1:0) und zogen in der Tabelle der Fußball-Bundesliga wieder an ihr vorbei.


Die Gladbacher hatten aus den vorangegangenen fünf Partien elf von 15 möglichen Punkten geholt. In Freiburg können sie offenbar aber einfach nicht mehr gewinnen. Seit März 2002 und damit seit mehr als 22 Jahren warten sie auf einen Bundesliga-Sieg im Breisgau. Der SC holte erstmals seit vier Liga-Spielen wieder einen Dreier und beendete seine Torflaute.

Höler traf für die Gastgeber in der 41. und 63. Minute, zudem war Ritsu Doan erfolgreich (49.). Gladbachs Nationalstürmer Tim Kleindienst, der im SC-Trikot einst seine ersten Partien in der Bundesliga bestritten hatte, gelang der zwischenzeitliche Anschlusstreffer (61.).

Plea lässt zweimal die Führung liegen

Die erste Halbzeit war nicht besonders reich an Höhepunkten. Die Gladbacher standen hinten recht sicher und nahmen bei dem einen oder anderen Konter ordentlich Tempo auf – einmal grätschte Freiburgs Lukas Kübler aber gerade noch dazwischen (4.), ein anderes Mal arbeitete Doan bei den Breisgauern gut mit nach hinten (27.). Alassane Plea, der seinen Vertrag bei der Borussia erst kürzlich bis 2026 verlängert hat, hatte gleich zweimal die Führung auf dem Fuß. Einmal schoss der Offensivmann aber links (8.) und einmal rechts vorbei (34.).

Das 1:0 für die bis dahin zwar bemühten, aber doch recht einfallslosen Freiburger kurz vor der Pause fiel überraschend. Österreichs Nationalspieler Philipp Lienhart schickte seinen Landsmann Michael Gregoritsch auf die Reise. Der Mittelstürmer, der erstmals in dieser Saison ein Liga-Spiel von Beginn an bestreiten durfte, scheiterte per Flachschuss an Torhüter Moritz Nicolas – den Abpraller versenkte Höler im Fallen zur Führung. Es war der erste Treffer für den SC nach zuvor drei torlosen Liga-Spielen in Serie.

Doan trifft im 100. Pflichtspiel für Freiburg

Die zweite Halbzeit war kaum angepfiffen, da folgte auch schon der nächste. Ein Schuss von Höler wurde geblockt, im Nachsetzen traf Doan in seinem 100. Pflichtspiel für den SC dann aber zum 2:0. Freiburgs Trainer Julian Schuster, der zuletzt die erste etwas schwierigere Phase seit seinem Amtsantritt im Sommer durchstehen musste, wirkte erleichtert und rannte jubelnd ein paar Meter auf den Rasen. Der SC riss die Partie nun erst mal an sich.

Als Gladbachs Kleindienst per Kopf verkürzte, roch es noch einmal nach einer heißen Schlussphase – aber nur für einen Moment. Gregoritsch bediente auf der Gegenseite Höler und der erstickte die Hoffnungen der Gäste, auch wenn sie in der Folge nicht aufsteckten, mit seinem Tor zum 3:1 direkt wieder im Keim.

Der Freiburger Anhang feierte, auf einen Teil seiner Fans hatte der SC allerdings verzichten müssen. Nach Auskunft des Clubs hatte es vor der Partie einen Polizeieinsatz in der Innenstadt gegeben, infolgedessen seitens der Polizei Betretungsverbote gegen Teile der aktiven Fanszene ausgesprochen worden seien. Diese bezeichnete die Betretungsverbote als «willkürlich». Der untere Teil der großen Stehplatztribüne hinter dem Tor blieb leer.