Berlin (dpa) – Beruflich steckt FDP-Chef Christian Lindner derzeit in einer tiefen Krise – privat könnte es dagegen nicht besser für ihn laufen. Wie die Deutsche Presse-Agentur von Vertrauten des Paares erfuhr, erwarten Lindner (45) und seine Frau, die Journalistin Franca Lehfeldt (35), ihr erstes gemeinsames Kind. Lindner selbst wollte sich auf Anfrage nicht dazu äußern. Zuvor hatte die «Bild» berichtet.
Der Zeitung zufolge soll das Baby im frühen Frühjahr 2025 zur Welt kommen. Für beide ist es demnach das erste Kind. Lindner und Lehfeldt, die Ende Oktober 2023 den zum Medienkonzern Axel Springer gehörenden Nachrichtensender Welt TV verließ, um als freiberufliche Publizistin zu arbeiten, hatten im Sommer 2022 auf Sylt geheiratet. Die Hochzeit wurde von Kritikern damals als protzig bezeichnet.
«Die Liebe steht an erster Stelle»
Öffentlich bekanntgeworden war die Beziehung im Juli 2018. Lindner und Lehfeldt waren damals gemeinsam zum Beginn der Richard-Wagner-Festspiele nach Bayreuth gekommen. Über seine Beziehung zu Lehfeldt hatte sich Lindner häufig verliebt geäußert. «Die Liebe steht an erster Stelle», sagte er etwa im vergangenen Jahr im Interview der Zeitschrift «Bunte». «Wir sehen uns in der Regel jeden Tag – wenn es irgendwie geht, komme ich nachts auch weite Strecken heim.» Auf die Frage nach der Familienplanung sagte Lindner: «Kinder können wir uns gut vorstellen. Aber hier gilt wie in der Politik das Prinzip: weniger ankündigen und mehr liefern.»
Beruflich hat der FDP-Bundesvorsitzende in den vergangenen Wochen dagegen schwere Zeiten durchlebt. Am 6. November war Lindner von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) als Bundesfinanzminister entlassen worden, es kam zum Bruch der Koalition aus SPD, Grünen und FDP, im Februar stehen Neuwahlen an.
Die «D-Day»-Affäre
Knapp drei Monate vor der geplanten Bundestagswahl steckt die FDP in einer tiefen Krise, vor allem aufgrund eines internen Strategiepapiers. Das am Donnerstag nach vorherigen Medienrecherchen schließlich von der FDP veröffentlichte Arbeitspapier seiner Partei, das den möglichen Koalitionsausstieg der Liberalen mit militärischen Begriffen wie «D-Day» und «offener Feldschlacht» beschrieb, nannte Lindner am Freitag in der ARD «stilistisch nicht überzeugend». Es sei auch nie in politischen Gremien besprochen worden und er habe davon keine Kenntnis gehabt. Den Mitarbeitern, die das Papier entworfen hätten, mache er aber keinen Vorwurf. «Ich trage die Gesamtverantwortung für die FDP und zu der bekenne ich mich auch.»