Ein Kunsthändler packt Bilder auf der Kunstmesse Tefaf aus Transportkisten.
Ein Kunsthändler packt Bilder auf der Kunstmesse Tefaf aus Transportkisten. Foto: Oliver Berg/dpa

Maastricht (dpa) – Erstmals seit drei Jahren findet die Kunstmesse Tefaf in der niederländischen Stadt Maastricht wieder zum regulären Termin im März statt. Im vergangenen Jahr war sie wegen Corona auf Juni verschoben worden, 2021 fiel die Präsenzmesse aus. Die Tefaf gilt als wichtigste Messe für alte Kunst und zählt dieses Mal 270 Aussteller aus 20 Ländern. Von Samstag bis bis zum Sonntag der darauf folgenden Woche (11. bis 19. März) bietet sie Werke aus 7000 Jahren Kunstgeschichte.

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Herausragende Arbeiten sind das Ölgemälde «Schiffe im Wind» (1910) von Emil Nolde, das für 1,35 Millionen Euro von der Galerie Utermann aus Dortmund verkauft wird, und «Der Zirkus – Der Reiter» von Marc Chagall aus dem Jahr 1957 (Galerie Salis); hier beträgt der Preis 5,8 Millionen Euro. Zudem wird auf der Messe ein wiederentdeckter «Heiliger Hieronymus» des flämischen Barockmalers Anthonis van Dyck präsentiert. Das Bild befand sich unbemerkt in einer Privatkollektion und war mit einer dicken Schmutzschicht bedeckt. Van Dyck malte es vermutlich im Alter von 17 oder 18 Jahren, als er in der Antwerpener Werkstatt von Peter Paul Rubens beschäftigt war.

Zu der Messe werden etwa 70.000 Besucher erwartet, von denen 60 Prozent aus dem Ausland anreisen. Zwar hat die Pandemie der Digitalisierung einen Schub gegeben, doch die persönliche Begutachtung des Kunstwerks ist für viele Kunden nach wie vor unverzichtbar. Die Maastrichter Messe, traditionell geschmückt mit mehr als 100.000 Blumen, hat den Beinamen «Kaufhaus der Superreichen»: Wenn sich die Tore öffnen, landen jedesmal mehr als 200 Privatjets auf dem Flughafen Maastricht-Aachen. Während der Messe werden 17.000 Champagnergläser geleert und 11.000 Austern verspeist.