Ein Blaulicht auf einem Einsatzfahrzeug der Polizei.
Ein Blaulicht auf einem Einsatzfahrzeug der Polizei. Foto: Daniel Vogl/dpa/Symbolbild

Düsseldorf (dpa/lnw) – Wegen des Versuchs, eine Frau in Düsseldorf vor die U-Bahn zu schubsen, muss ein 29 Jahre alter Mann dauerhaft in eine geschlossene Psychiatrie. Das hat das Landgericht Düsseldorf am Freitag angeordnet. Der psychisch kranke Mann aus Ratingen musste sich dort wegen versuchten Totschlags verantworten. «Das muss man behandeln», sagte der Vorsitzende Richter Rainer Drees. «Es besteht die Gefahr weiterer Taten.»

Nach Überzeugung der Richter hatte der Produktionshelfer am 1. November des vergangenen Jahres am Düsseldorfer Hauptbahnhof versucht, eine ihm völlig unbekannte 37-jährige Frau vor eine einfahrende U-Bahn zu stoßen. Die Reisende hatte sich damals noch rechtzeitig vor der Einfahrt des Zuges losreißen und in Sicherheit bringen können.

Überwachungskameras hatten die Attacke an der Bahnsteigkante dokumentiert. Laut Gutachter leidet der 29-Jährige unter krankhaftem Verfolgungs- und Liebeswahn als Ausdruck einer Schizophrenie. Er sei zur Tatzeit nicht schuldfähig gewesen. Vor Gericht hatte er geschildert, dass ihm eine weibliche Stimme befohlen habe, die Frau zu töten. «Ich hatte Angst, die Stimme zu verärgern, wenn ich nichts tue», erklärte er.

«Uns hat er gesagt, er wisse selber nicht, was er da mache. Er suche seine Freundin», berichtete einer der Beamten, die den Mann festgenommen hatten. Das Opfer musste im Prozess nicht aussagen. Dem Gericht reichten die Bilder der Überwachungskameras und das Geständnis des 29-Jährigen.