Arnsberg (dpa/lnw) – Nach dem Vorwurf von sexuellen Übergriffen eines Mitarbeiters der Opferschutzorganisation Weißer Ring in Nordrhein-Westfalen hat die Staatsanwaltschaft Arnsberg Anklage erhoben. Die Ermittler werfen dem Mann aus dem Hochsauerlandkreis sexuelle Nötigung, sexuelle Belästigung und Vergewaltigung vor, wie Oberstaatsanwalt Thomas Poggel der Deutschen Presse-Agentur am Donnerstag sagte.
Betroffen sind zwei Frauen. Weitere Opfer hatten Anzeigen erstattet. Nach dem bisherigen Ermittlungsstand waren diese Vorwürfe zwar übergriffig und unangemessen, aber strafrechtlich nicht ausreichend. Bei einer Verurteilung drohen dem Mann mindestens zwei Jahre Gefängnis.
Der Weiße Ring hatte den Missbrauchsverdacht im Februar 2021 selbst öffentlich gemacht und Strafanzeige gestellt. Dabei geht es um einen ehrenamtlichen Mitarbeiter und Leiter einer Außenstelle. Er hatte Kriminalitätsopfer betreut. Nach früheren Angaben der Opferschutzorganisation soll der Mann die besondere Belastung der betroffenen Frau für seine Zwecke ausgenutzt haben.
Der Angeschuldigte hat die Vorwürfe laut Staatsanwaltschaft gegenüber den Ermittlern bestritten. Über die Zulassung der Anklage muss jetzt das Landgericht Arnsberg entscheiden. Der WDR hatte zuvor berichtet.