Ein Schild steht im Wasser am Rheinufer. Foto: Sascha Thelen/dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) – Die Flut in Süddeutschland mit mehreren Toten und Schäden in Milliardenhöhe hat auch in Nordrhein-Westfalen die Diskussion über ausreichenden Hochwasserschutz neu angefacht. In einer Aktuellen Stunde am Mittwoch (10.00 Uhr) wird auf Antrag der oppositionellen FDP-Fraktion im Landtag über die Maßnahmen in NRW debattiert. 

Die FDP wirft der Landesregierung vor, trotz der Flutkatastrophe in NRW im Jahr 2021 weniger Bundesmittel für den Hochwasserschutz abgerufen zu haben, als dem Land zugestanden hätte. Die aktuellen Bilder von gebrochenen Dämmen, überfluteten Straßen und evakuierten Siedlungen in den Hochwassergebieten in Süddeutschland, im Saarland und in Rheinland-Pfalz seien eine deutliche Warnung, dass der Schutz vor Fluten höchste Priorität bekommen müsse, heißt es im Antrag der FDP. 

Zuletzt hatte anhaltender Dauerregen zwischen Weihnachten und Neujahr die Flüsse in NRW stark ansteigen lassen. Die Wassermassen belasteten vielerorts auch die Deiche. 

Laut der Hochwasserrisikokarte galten in Nordrhein-Westfalen im Frühjahr 438 Gewässer mit einer Länge von 6000 Kilometern als signifikant hochwassergefährdet. An Flüssen in NRW gibt es auf einer Länge von 530 Kilometern Deiche. Bei mindestens der Hälfte besteht nach früheren Angaben von Umweltminister Oliver Krischer (Grüne) Handlungsbedarf.

Der Klimawandel hinterlasse auch in NRW deutliche Spuren in allen Umwelt-, Wirtschafts- und Lebensbereichen, hatte die Präsidentin des Landesamts für Natur und Umweltschutz, Elke Reichert, zuletzt im Februar gesagt. Extremwetter wie Starkregen und Hochwasser werde es zukünftig immer häufiger geben, vor allem an kleinen und mittleren Flüssen.