Trainer Gerhard Stuber, neuer Trainer des 1. FC Köln, spricht bei seiner ersten Pressekonferenz. Foto: Christoph Reichwein/dpa

Köln (dpa/lnw) – Die erste Überraschung erlebte Gerhard Struber als neuer Cheftrainer des 1. FC Köln schon beim offiziellen Amtsantritt. «Das ist meine erste Pressekonferenz, die so lange dauert», sagte der 47 Jahre alte Österreicher, der sich bei seiner Vorstellung am Montag fast eine Fußball-Halbzeit lang, über 40 Minuten, den Fragen der Journalisten stellte. Das Interesse an dem Nachfolger von Timo Schultz ist groß, denn er soll die Kölner trotz Transfersperre direkt wieder in die Bundesliga zurückführen.


Und dafür legte Struber, der im April noch nach verpasster Meisterschaft bei Red Bull Salzburg beurlaubt worden war, direkt am Montag los. Morgens die Pressekonferenz, nachmittags die erste Trainingseinheit nach der Sommerpause. «Ich habe schon sehr viel Respekt vor der Aufgabe, aber ich freue mich riesig darauf», sagte Struber. Bei den ersten Übungen auf dem Platz fehlte zwar noch der ein oder andere Spieler, wie Österreichs EM-Fahrer Florian Kainz oder Stürmer Marc Uth (individuelles Training), aber Struber war dennoch zufrieden.

«Der Kader ist sehr spannend. Mein Vertrauen in diese Jungs ist groß», sagte der 47-Jährige. Die derzeit noch fast 30 Feldspieler umfassende Gruppe soll in der Vorbereitung verkleinert werden, dann «wollen wir den Kader entwickeln und eine Spielidee, die es uns gewährleistet, den Aufstieg in Angriff zu nehmen», legte der Trainer die Marschroute fest.

Die schnellstmögliche Bundesliga-Rückkehr ist das Ziel, das erwarten nicht nur die Fans, sondern auch der Club. Die 2. Liga, betonte Sport-Geschäftsführer Christian Keller am Montag, «ist nicht der Anspruch des 1. FC Köln.» Immerhin, der Sportboss hat seine Hausaufgaben in der Sommerpause gemacht. Keller konnte zwar aufgrund der Transfersperre keinen Spieler neu verpflichten, aber hat fast die komplette Mannschaft der vergangenen Bundesliga-Saison zusammenhalten können.

Aktuell haben nur Torhüter Marvin Schwäbe und Mittelfeldspieler Dejan Ljubicic einen Wechselwunsch hinterlegt, aber bislang keinen neuen Verein. Linton Maina könnte zwar noch per Ausstiegsklausel gehen, aber Keller meinte vielsagend: «Linton hat die Leistungs-Diagnostik am Wochenende mitgemacht und freut sich, dass es hier wieder losgeht.»

Offen bleibt die Personalie Davie Selke, der keinen Vertrag für die 2. Liga besitzt. Ein neues Angebot hat der Stürmer bislang nicht angenommen. «Die Frist ist abgelaufen, mal schauen, ob es eine neue Frist gibt», sagte Keller.

Struber würde sich natürlich freuen, wenn Kölns treffsicherster Stürmer (sechs Tore) der Vorsaison bleibt, aber auch so ist der Neu-Trainer überzeugt: «Ich traue dem Kader zu, die Leistung zu bringen, die uns die nötigen Punkte garantiert.»