Schirmherr Paul Meier, Lars Glindemann (Mitglied im Host Town-Bewerbungsgremium) und Bürgermeister Dirk Lukrafka. Foto: Mathias Kehren
Schirmherr Paul Meier, Lars Glindemann (Mitglied im Host Town-Bewerbungsgremium) und Bürgermeister Dirk Lukrafka. Foto: Mathias Kehren/Archiv

Velbert. Vom 17. bis 25. Juni 2023 besucht eine Delegation aus rund 40 Personen, bestehend aus Athleten, Trainern und Betreuern die Stadt Velbert. In dieser Zeit lernen sie ihre Host Town, deren Sporteinrichtungen und die Region kennen, bevor sie zu den Weltspielen nach Berlin weiterreisen.

Velbert hat sich als eine von 39 Kommunen in NRW erfolgreich als Host Town der Special Olympics World Games beworben. Von den Städten im Kreis Mettmann erfolgreich waren außerdem Heiligenhaus, Ratingen und in gemeinschaftlicher Bewerbung Langenfeld und Monheim. Damit gehört die Hälfte der Kreisstädte zu den bundesweit 216 Host Towns .

Verantwortlich für die Velberter Bewerbung war ein eigens dafür gebildetes Gremium mit Vertretern der Vereine, der Stadt und der Lebenshilfe. Ihm gehören an Elke Klingbeil (Lebenshilfe), Axel Spitzer (VSG), Jan Steinmetz (VSG), Axel Wieneke (Stadt Velbert) und Lars Glindemann (SSVg Velbert).

„Miteinander, Respekt, Toleranz und Gleichstellung“ seien die wesentlichen Punkte in der jetzt erfolgreichen Bewerbung gewesen, erklärt Lars Glindemann vom SSVg-Vorstand. Das gesamte Host Town-Projekt sei nachhaltig angelegt und soll – auch über den eigentlichen Event hinaus – dazu beitragen, den Ansatz „Inklusion durch Sport“ weiter voranzubringen.

„Die Sportabteilung der Lebenshilfe ist enorm stark“, fährt Glindemann fort. So führen jetzt 35 Athletinnen und Athleten aus dem Kreis zu den Deutschlandspielen, die schon dieses Jahr im Juni stattfinden. Mit dabei auch das Aushängeschild des Inklusionssports in der Region: die Rainbow Stars Soccer, also das Unified Team aus Sportlern der Lebenshilfe und der SSVg Velbert.

„Den olympischen Geist miterleben zu dürfen, ist das Größte für Teilnehmer und Zuschauer“, findet Paul Meier. Er ist Schirmherr der Bewerbung und muss es wissen, denn der Zehnkämpfer war 1992 selbst mit Rang sechs erfolgreicher Olympiateilnehmer. Das Gesamterlebnis bleibe unvergesslich und er freue sich, hierzu einen – „wenn auch kleinen“ – Beitrag leisten zu können.

Rückenwind für den Sport an sich verspricht sich Bürgermeister Dirk Lukrafka von dem Projekt. Velbert sei in Sachen Sportstätten gut aufgestellt, so der Bürgermeister. Was hier vor Ort an Sportarten geboten werde, sei allerdings teils noch nicht ausreichend bekannt. Die Vielfalt bei Olympia biete hier eine Möglichkeit, neue Anreize zu schaffen, für jede Art von Sport und natürlich auch für Inklusion beim gemeinsamen Sport.

Die Delegation soll einen Einblick erhalten von der Stadt Velbert und der Umgebung. Als Exkursionen angedacht sind laut Glindemann ein Besuch im Neanderthal-Museum, bei einer Firma der Schlossindustrie und die Besichtigung der Sportanlagen mit ihren Trainingsmöglichkeiten. Für die Zeit ihres Aufenthalts wird die Delegation – welche Nation anreist, wird voraussichtlich Ende April entschieden sein – im Parkhotel untergebracht sein.

„Der komplette Aufenthalt wird von Firmen und Privatleuten finanziert“, stellt Glindemann noch klar. Kommunale Mittel müssten sicher nicht aufgebracht werden, auch wenn sie für den Notfall bereit stünden.