Der Erste Beigeordnete Patrick Anders (Mitte) mit dem neu gewählten Sprecherteam des Jugendrates (von links): Maurice Schams, Finja Reuter, Claus Köster und Magdalena Lepper. Foto: Jan Richrath
Der Erste Beigeordnete Patrick Anders (Mitte) mit dem neu gewählten Sprecherteam des Jugendrates (von links): Maurice Schams, Finja Reuter, Claus Köster und Magdalena Lepper. Foto: Jan Richrath

Ratingen. Anerkennung und Respekt – beides haben sich die neu gewählten Mitglieder des 12. Jugendrates schon zu Beginn ihrer Amtszeit verdient. Das hob Patrick Anders, Erster Beigeordneter und vor rund 20 Jahren selbst Jugendratsmitglied, in seinem Grußwort auf der konstituierenden Sitzung in der Stadthalle hervor. Der Weg bis dahin war für die frisch gewählten Mitglieder der städtischen Jugendvertretung weit und pandemiebedingt nicht einfach. Mit jugendlichem Elan und Begeisterung für die Sache haben sie nicht nur die Hürden gemeistert, sondern wollen in den kommenden zwei Jahren mit Feuereifer zur Sache gehen.

Für die jungen Leute stehen spannende Erfahrungen, Teamwork, Einblicke in demokratische Prozesse und eine Reihe von Erkenntnissen, wie eine Stadt „funktioniert“, an. Sicher wird sich auch die eine oder andere Enttäuschung einstellen, wenn es mal nicht voran geht oder Vorhaben wegen kommunalpolitischer „Sachzwänge“ große Geduld abverlangen.

Dass der Jugendrat als Gremium in der politischen Landschaft fest etabliert ist und im Sinne der gleichaltrigen Generation einiges bewegen kann, hat sich längst herumgesprochen. Entsprechend groß war vorab schon bei den Neuwahlen das Interesse von jungen Menschen, im Jugendrat mitzuwirken: An jeder weiterführenden Schule in Ratingen wurde gewählt, die Zahl der Kandidierenden schwankte dabei zwischen sechs und 16 – eine solche große Resonanz gab es noch nie. Aus dem großen Kandidatenpool wurden 30 Jugendratsmitglieder und nochmal so viele Vertreter*innen gewählt.

Erfreulich war , dass die gewählten Mitglieder vollständig bei der konstituierenden Sitzung anwesend waren, dazu 23 der Stellvertretenden. „Das hat es noch nicht gegeben. Und das, obwohl das Seminarwochenende zum Kennenlernen bislang nicht stattfinden konnte“, ist der Geschäftsführer vom Jugendrat, Michael Hansmeier, begeistert.

Gewählt wurden als Sprecherteam Claus Köster und Magdalena Lepper. Ihre Stellvertreter*Innen sind Finja Reuter und Maurice Schams. Als Pressesprecher*Innen wurden Josephine Hänsel und Konstantin Westhoff und als Schriftführer*Innen Vivien Aust und Alexander Hönes gewählt.

Claus Köster zog in der Sitzung eine Bilanz von den vergangenen zwei Jahren, die fast durchweg von Corona geprägt waren und die Arbeit ungemein erschwerte. Dennoch konnte viel bewegt und angestoßen werden: Die Wiederbesetzung einer Streetworkerstelle, die nach dem Stellenplan wegfallen sollte, ein Konzept mit Beschluss zur Verbesserung des Nachtbusnetzes, Anträge und Ideen für eine bessere digitale Infrastruktur an den Schulen, die Planung und Eröffnung des ersten beleuchteten Jugendspielplatzes sowie die Realisierung des Dirt-Bike-Parks in Hösel und einiges mehr.

Claus Köster machte deutlich, wo sich der Jugendrat in den kommenden Monaten besonders engagieren will: Verbesserung der Radwege, jugendfreundliche Konzepte für die Innenstadt, moderne Freizeitangebote, bessere Ausstattung der Schulen mit digitalen Endgeräten, Sanierung alter Schultoiletten und eine für junge Menschen  ansprechend gestaltete Übersicht zu den Jugendberatungsstellen in Ratingen.

Der Erste Beigeordnete Patrick Anders dankte dem bisherigen Jugendrat für seine engagierte Arbeit und die erzielten Erfolge. „Sich im Jugendrat zu engagieren, hat einen unschätzbaren Wert, auch für die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit. Es bedeutet Erlebnisse und Erinnerungen, die man in späteren Jahren nicht missen will und die einem viel mit auf den Weg geben.“ Patrick Anders erinnerte auch an seine eigene Zeit im Jugendrat im Jahr 2000, als das Gremium noch nicht die Akzeptanz hatte, wie das mittlerweile der Fall ist. Noch heute freue er sich darüber, dass es zu seiner Zeit  gelungen sei, eine Skateanlage „Am Weiher“ (Lintorf) zu etablieren, die heute noch in Betrieb ist.