Singen kann jeder, den Ton richtig zu treffen, lernt man im Chor. Sarah (38) ist die neue Alt-Stimme im
Singen kann jeder. Den Ton richtig zu treffen, lernt man im Chor. Sarah (38) ist die neue Alt-Stimme im "Frohsinn"-Chor. Foto: privat

Heiligenhaus. „Singen macht glücklich“, ist Svenja Johannsen überzeugt. Sie ist Vorstandsmitglied im Heiligenhauser Chor „Frohsinn“ und hat ein Interview mit einem Neumitglied geführt. Sarah (38) ist die neue Alt-Stimme im Chor und berichtet über ihre Leidenschaft für den Gesang.

Hallo Sarah, Du bist seit rund drei Monaten eine der neuen Sängerinnen im „Frohsinn“ Heiligenhaus. Seit wann interessierst Du Dich fürs Singen?

Eigentlich schon immer. Ich kann mich gut daran erinnern, dass ich schon als Kind beim Auto fahren mit meinen Eltern jeden Song im Radio mitgesungen habe, selbst, wenn ich die Sprache gar nicht konnte.

Wieso hast Du Dich dann gegen das „alleine Singen“ im Auto und für das gemeinsame Singen im Chor entschieden?

Weil es ein besonderes Gefühl hervorruft, wenn man mit vielen zusammen singt. Oftmals Gänsehaut pur.

Wie bist Du auf den Chor Frohsinn, der, wenn man nur den Namen hört, ja nicht gerade auf junge Leute und moderne Musik hindeutet, gekommen?

Das habe ich etwas anders gesehen. Frohsinn hat auf das hingedeutet, was es ist: nämlich mit guter Laune zusammen schöne, moderne und fetzige Lieder zu singen. Und so viele moderne Chöre gibt es in Heiligenhaus nicht. Ich kannte natürlich auch jemanden aus dem Chor, der mich motiviert hat, es einfach mal auszuprobieren.

Wie bist Du in dieser Gemeinschaft aufgenommen worden?

Dafür gibt es nur einen Ausdruck: mit ganz offenen Armen!

Aus welchen Leuten setzt sich der Chor zusammen?

Das ist bunt gemischt. Männer wie Frauen, alt und jung, alles verschiedene Charaktere und das macht es auch aus. Die Mitglieder sind so bunt gemischt wie das Repertoire.

Apropos Repertoire. Was gefällt Dir beim „Frohsinn“ daran ganz besonders?

Wir machen alles: von Oldies über aktuelle Popmusik, von romantisch bis Partysongs, von Bach bis Musical. Es ist alles dabei. Und was ich nie gedacht hätte: zusammen macht alles Spaß.

Was sagst Du Leuten, die sagen, dass singen im Chor altmodisch ist?

Dass das quatsch ist – Entschuldigung. (lacht)

Was erwiderst Du Leuten, die sagen, dass sie nicht singen können und deshalb nicht in einen Chor wollen?

Es ist doch tatsächlich so, dass die meisten Leute singen können. Vielleicht sind sie nur nicht in der Lage, einen Ton sofort richtig zu treffen oder einen Ton zu halten. Aber genau dafür ist der Chor das Richtige. Die einzelne Stimme wird nicht wahrgenommen aber man selber kann wahrnehmen, ob man eher eine führende Stimme hat oder bei den anderen zuhört und davon lernt und dabei lieber im Hintergrund bleibt.

Glaubst Du, dass ein Chor ein Sprungbrett ist für junge Leute, sich auszuprobieren, bevor sie dann zu einem Casting und weiter ins Musikgeschäft gehen?

Auf jeden Fall! Im Chor merkt man, ob man besser nach Noten singt oder einfach nach Gehör und man kann sich, wie schon erwähnt, unheimlich gut ausprobieren, weil man eben erst mal nicht allein im Fokus steht.

Für Eure Shows, die jedes Jahr stattfinden, werden auch Solostücke angeboten. Ist das was für Dich?

Dafür bin ich noch zu frisch dabei. Ich muss auch erst einmal meine Stimmsicherheit finden. Was bei uns aber cool ist: die Solisten sind nicht fest gelegt. Jeder, der möchte, darf solistisch singen. Unserem Chorleiter kommt es dabei nicht auf die „beste“ Stimme an, sondern darauf, dass der- oder diejenige Spaß daran hat, ein Solo zu singen.

Eure nächste Show ist wieder ein Musical, dass Euer Chorleiter geschrieben hat. Sie findet am 13.05.2023 in der Aula des IKG in Heiligenhaus statt. Was denkst Du, ist dieses Mal das Besondere an der Show?

Die Stücke erscheinen im ersten Moment nicht einfach. Wenn sie aber fertig sind, klingen sie einfach großartig. Gänsehaut-Momente sind vorprogrammiert.

Euer Chorleiter, Thomas Melcher, ist noch ein sehr junger Mann aber ein absoluter Profi auf seinem Gebiet. Was schätzt Du an ihm besonders?

Als erstes seinen Humor! Und natürlich seine Kreativität, wie und welche Stücke er auswählt. Erst erkennt man nicht unbedingt, was er will. Aber nach ein paar Chorproben ist man überzeugt und hat immer wieder den berühmten „AHA-Effekt“.

Jetzt noch ein Tip von Dir für Leute, die das Singen im Chor gerne mal ausprobieren möchten, sich aber nicht so richtig trauen. Was rätst Du denen?

Kommt zum Frohsinn! Ihr werdet mit ganz viel Freude und offenen Armen empfangen. Und außerdem singen wir zwar viel, aber ein Bierchen nach der Probe gehört natürlich auch dazu – wer mag. Und ich mag (lacht).

Wer sich angesprochen fühlt, kann sich bei Frohsinn Heiligenhaus, Ansprechpartner: Ingo Hannuschka, unter folgedner E-Mail melden: [email protected].