In Velbert läuft in diesem Sommer ein Modellversuch mit sogenannten "Smart-Poles" an. Bernhard Lüschper (Innogy), Michael Küpper (Wobau) Stefan Freitag (Stadtwerke) Marc Flegel, Bernd Böddeling, Eva Wiewiorka (alle Innogy) und Sven Lindemann (TBV) haben das Projekt vorgestellt. Foto: Mathias Kehren
In Velbert läuft in diesem Sommer ein Modellversuch mit sogenannten "Smart-Poles" an. Bernhard Lüschper (Innogy), Michael Küpper (Wobau), Stefan Freitag (Stadtwerke), Marc Flegel, Bernd Böddeling, Eva Wiewiorka (alle Innogy) und Sven Lindemann (TBV) haben das Projekt vorgestellt. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Die Stadtwerke, die Technischen Betriebe (TBV) und die Wobau in Velbert erproben gemeinsam mit dem Energieunternehmen Innogy in den nächsten drei Jahren den Einsatz intelligenter Straßeninfrastruktur. Für das Modellprojekt werden zunächst zwei sogenannte „Smart Poles“ im Panoramabad in Neviges installiert.


In Zukunft können Straßenlaternen neben ihrer ursprünglichen Funktion auch als WLAN-Router oder Ladesäule für Elektroautos dienen und gleichzeitig die Auslastung von Parkflächen erheben. Mit installierten Kameras können sie außerdem ihre Umgebung erfassen und über Bildschirme über aktuelle Themen aus der Stadt informieren. So die Idee von Innogy und der Smart Pole Factory, die die sogenannten „Smart Poles“ entwickelt hat.

Welche Einsatzmöglichkeiten tatsächlich für Velbert und den jeweiligen Standort in Frage kommen, soll bei einem Modellprojekt im Panoramabad getestet werden. Hier sollen verschiedene Anwendungsfälle zum Einsatz kommen. Zum einen wird den Besuchern kostenloses WLAN im Innen- und auch im Außenbereich des Bades angeboten. Des Weiteren soll die vorhandene Kameratechnologie unter Berücksichtigung der Anforderungen des Datenschutzes modernisiert werden. Die Bestückung der Multifunktionsleuchten mit einem Bildschirm und einer Lademöglichkeit für Elektrofahrzeuge sind auch in Planung.

,,Digitalisierung ist für Velbert ein wichtiges Thema. Gemeinsam mit den TBV und der Wobau wollen wir hier erste Erfahrungen sammeln. Das Team von Innogy konnte uns mit dem modularen Lösungsportfolio überzeugen. Das Panoramabad mit seinen 100.000 Besuchern im Jahr ist ein idealer Standort für uns als Stadtwerke, um dort gebündelt eine Reihe von interessanten Anwendungsfällen zu testen und zu erproben“, ist Stefan Freitag, Geschäftsführer der Stadtwerke Velbert, überzeugt.

Bei den Technischen Betrieben ist das Erfassen der aktuellen Parkplatzsituation ein Einsatzgebiet der neuen Straßenlaterne. Zusätzlich zu der seit einigen Monaten beim Parken verfügbaren elektronischen Bezahlmöglichkeit per App, soll an einzelnen Stellen Sensorik ausprobiert werden, die parallel die aktuelle Parkplatzsituation erhebt. Um die Parkzeit der E-Fahrzeuge dabei effektiv zu nutzen, sollen über das Stadtgebiet ebenfalls Ladestandorte verteilt werden, die mittels der Multifunktionsleuchten mit integrierten Ladepunkten mit bis zu 22 Kilowatt Leistung ausgestattet sind. „Sowohl das Thema Elektromobilität als auch beim Parken wollen wir die aktuellen Entwicklungen aufgreifen und für die Velberter Bürgerinnen und Bürger verfügbar machen“, sagt TBV-Vorstand Sven Lindemann.

„Gerade im Bereich der Entwicklung neuer Quartiere ist es sinnvoll, bereits in der Planungsphase die Digitalisierung der Infrastruktur zu berücksichtigen“, erklärt Michael Küpper, Geschäftsführer der Wobau Velbert, das Interesse der Wohnungsbaugesellschaft am Modellprojekt. In einem der nächsten Wobau-Projekte sollen die digitalen Möglichkeiten bei der Quartiersentwicklung gleich von Anfang an mitberücksichtigt werden.

„Mit dem Projekt werfen wir einen Blick in die Stadt der Zukunft. Wir wollen zeigen, wie die Digitalisierung der Infrastruktur das Leben der Menschen in Städten vereinfachen kann. Ich freue mich, dass wir mit den drei Gesellschaften eine dynamische Gruppe von Partnern gefunden haben, die mit uns Neues ausprobiert“, so Bernd Böddeling, Vorstand im Unternehmensbereich Kommunen und Beteiligungen bei Innogy SE.