Velbert. Zum Tag des offenen Denkmals kamen über 800 Besucher auf den Rottberg zum Velberter Scheindorf. Hier gab es erstmals auch Rekonstruktionen der so genannten Täuschungsgeräte zu sehen.
Am vergangenen Sonntag hatte die Kruppsche Nachtscheinanlage zum vierten Mal seit 2013 ihre Pforten am bundesweiten Tag des offenen Denkmals geöffnet. Allein von ehrenamtlichen Kräften des LVR-Amtes für Bodendenkmalpflege im Rheinland getragen, hat sich dieser Ort im Laufe der Jahre zu einem Publikumsmagneten für Geschichtsinteressierte aus der ganzen Republik entwickelt. „Hat Velbert ein neues Museum?“, stellten sich die Ehrenamtler an diesem Tag des Öfteren die Frage, denn nicht wenige Besucher kamen zum zweiten Mal, um Freunden und Bekannten das Baudenkmal zu zeigen.
An der Stadtgrenze von Velbert und Essen stand im zweiten Weltkrieg eine „Phantomfabrik“, eine Nachbildung des Kruppwerks in Essen, der größten Rüstungsschmiede des Deutschen Reichs. Sie sollte Bomberverbände durch nächtliche Vortäuschung mittels Kulissen und Lichterscheinungen vom echten Kruppwerk ablenken. Das gelang den Recherchen der Denkmalpfleger nach in den ersten Jahren des Krieges auch.
„Wir möchten Geschichte lebendig halten, um an die Schrecken des Krieges zu erinnern und zu mahnen“ betonten die Ehrenamtler. Sie präsentierten die Fortschritte der denkmalgerechten Restaurierung und hielten für die Besucherschaar allein an diesem Tag rund 110 Kurzvorträge an den Stationen des Geländes, auf dem in diesem Jahr erstmals auch Rekonstruktionen der so genannten Täuschungsgeräte zu sehen waren.
Die ehrenamtlich engagierten Bürger haben mit den Denkmaltagen, dem Angebot von Historischen Wanderungen und in Kürze erstmals einer „Museumsnacht“ ein bundesweit einmaliges Geschichtsdenkmal, das längst kein Geheimtipp mehr ist, zu einem lohnenswerten Ziel der Stadt Velbert und des Neanderlands gemacht.
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