Langenberg. Unter dem Motto „Hoher Himmel, tiefe Erde“ lädt das 9. Langenberg-Festival vom 1. bis 3. September alle Kunst- und Musikbegeisterten in die Vereinigte Gesellschaft zu Langenberg ein.
Das Festival versammelt Spitzenmusiker, die Mut zum Risiko haben und die Lebendigkeit der musikalischen Interpretation in den Mittelpunkt stellen. „Immer wieder stehen wir als Menschen vor der Aufgabe, unseren Platz zwischen Himmel und Erde zu finden, immer wieder vor dem Bedürfnis, die ganze Höhe und Tiefe unserer Empfindungen auszudrücken und in unser Leben zu integrieren“, sagt Violinistin und Festivalleitung Nina Reddig. Franz Schubert stehe wie kein anderer für die Verdichtung dieser Dimensionen zur intimsten Form, der Kammermusik. „Seine Kunst, im Kleinen Größtes zu sagen, und unser Erleben dieses Wunders sollen im Mittelpunkt des diesjährigen Festivals stehen“.
Programm
1. September 2023, 20:00 Uhr – Eröffnungskonzert „Sei mir geküsst“
Die Eröffnung mit dem Titel „Sei mir geküsst“ wird gestaltet von Nina Reddig, dem ebenfalls in Langenberg lebenden Schauspieler Wolfram Boelzle und der armenischen Pianistin Lilit Gigoryan, einer der Interessantesten ihrer Generation. Durch die Interpretation von Briefen, musikalischen Liedzitaten (C-Dur Fantasie: „Sei mir gegrüßt, sei mir geküsst“) und der unendlichen Schönheit von Mozarts und Schuberts Musik wird die Berührung von Himmel und Erde als Musenkuss zelebriert.
2. September 2023, 19:00 Uhr – Konzert „Horizonte“
Musik und Meditation. Wie passt das zusammen?
Für Iris Eichholz ist die Musik „ein wunderbares Mittel, um den
meist unstet herumspringenden Geist im Jetzt zu verankern und wirklich präsent und lebendig zu sein.“ Schuberts berühmtes Impromptu Es-Dur op. 90 rankt sich wie Gierlanden durch Höhen und Tiefen um dieses Jetzt, diesen Mittelpunkt. Die „Musica callada“, die „stille Musik“ des katalanischen Komponisten Frederic Mompou hat Lilit Grigoryan inspiriert, zu fragen: „Findet denn nicht das Leben zwischen Schweigen und Klang statt? Erst im Schweigen finden wir den Weg zu uns selbst.“
3. September 2023, 19:00 Uhr – Abschlusskonzert „Eine kleine Ewigkeit“
Zum feierlichen Abschluss des Festivals erleben wir zu Beginn eine Uraufführung.
Der Cellist Leonid Gorokhov hat sich vom Festival – Motto inspirieren lassen und ein neues Werk für Cello solo komponiert.
Eins der größten Meisterwerke der abendländischen Musik hat Schubert in die intime Form eines Trios gegossen: das Klaviertrio in Es- Dur, op. 100.
Das in seinem Todesjahr komponierte Werk, welches teilweise stark an die „Winterreise“ erinnert war für Schumann eine „zürnende Himmelserscheinung“ von existenzieller und monumentaler Dimension. Mit „himmlischen Längen“ (Schumann) von 50min. Spieldauer und einem in jedem der vier Sätze bis zum Zerreißen gespannten Affektradius ist sein Opus 100 im Trio-Repertoire das bis heute unübertroffene Beispiel einer tiefromantischen Sehnsuchtsmusik.
Der Eintritt ist frei, Spenden als persönliche Wertschätzung sind willkommen und ermöglichen es, das Festival auch weiterhin ohne festen Eintritt für alle Menschen zu öffnen. Mehr zum Programm steht hier.