Keine einfache Zeit für Metzgereien - Markus Zweverink mit Martin Sträßer, der im "Zwickel's" mit anpacken durfte. Foto: Büro Sträßer
Keine einfache Zeit für Metzgereien - Markus Zweverink (r.) mit Martin Sträßer, der im "Zwickel's" mit anpacken durfte. Foto: Büro Sträßer

Velbert. Der Landtagsabgeordnete Martin Sträßer besucht regelmäßig Handwerksbetriebe und mittelständische Unternehmen, um sich aus erster Hand über das Geschäftsklima zu informieren.  Diesmal war die Metzgerei „Zwickel’s“ in Tönisheide dran. Mit Inhaber Markus Zweverink sprach Sträßer über die aktuelle Lage des kleinen Unternehmens, fehlendes Personal und die Herausforderungen der Zukunft.


Vor gut zwei Jahren hat er den ehemaligen Kampmann-Laden in Tönisheide übernommen und seine Metzgerei „Zwickel‘s“ eröffnet. Als „Metzger mit Leidenschaft“ – so sein Leitspruch – stellt Zwevernik hier in Handarbeit Wurst- und Fleischwaren her. Schon beim Einkauf lege er größten Wert auf gute Haltung der Tiere sowie qualitativ hochwertiges Fleisch von kleinen regionalen Familienbetrieben, erfährt der Landtagsabgeordnete. Im Januar diesen Jahres eröffnete Zweverink unmittelbar neben der Metzgerei zusätzlich „Zwickels Genuss-Imbiss“.

Das Konzept kommt bei der Kundschaft gut an, denn genau genommen ist Regionalität für nachhaltiges Wirtschaften mindestens so wichtig wie der Bio-Trend. Und in ganz Velbert gibt es nur noch zwei Metzgerbetriebe, so Metzger Zweverink.

Sträßer: „Gerade kleine, regionale Metzgereien können im Netzwerk mit der örtlichen Landwirtschaft wichtige Beiträge leisten für eine gesunde und nachhaltige Lebensmittelversorgung vor Ort. Als Verbraucherinnen und Verbraucher sollten wir bewusst diese Unternehmen unterstützen. Hier gibt es gute Ware zu fairen Preisen.“

Die Herausforderungen gerade für kleine Unternehmen sind sehr groß. Neben dem Wettbewerb mit den Discountern sind es finanziell gegenwärtig die steigenden Energiepreise.

Noch schlimmer ist aber fehlendes Personal. Zweverink sucht dringend Mitarbeitende, die Freude am Metzgerberuf haben und bereit sind, bei Bedarf auch mal mehr und am Wochenende zu arbeiten. Derzeit organisiert er seinen Betrieb fast alleine mit nur einer Aushilfskraft. Geregelte Arbeitszeiten und ein freies Wochenende kennt er nicht.

Sträßer: „Wir müssen mehr junge Menschen für eine berufliche Ausbildung begeistern. Handwerk hat weiterhin goldenen Boden. Und jeden Tag sieht man an den selbst geschaffenen Produkten, was man geleistet hat.“

Zweverink lässt sich von den Problemen nicht unterkriegen. Es ist zu spüren, wie sehr er seinen Beruf liebt. Sträßer: „Es ist sehr beeindruckend, mit wieviel Herzblut und unternehmerischem Mut Markus Zweverink seinen Lebenstraum lebt. Hoffentlich lassen sich junge Menschen davon anstecken, denn von Menschen seines Schlages brauchen wir mehr in unserer Gesellschaft.“