Mettmann/Köln. Über 600 Gottesdienstbesucherinnen und -besucher versammelten sich am Donnerstag, den 21.09.2023 auf dem Platz vor dem Kölner Dom, um am Segnungsgottesdienst „All you need is love“ teilzunehmen. Die Veranstaltung, die von Marianne Arndt, einer der Hauptorganisatoren, initiiert wurde, zog Paare aus verschiedenen Hintergründen und Lebenssituationen an.
Die Gemeinde St. Lambertus in Mettmann und die Arbeitsgemeinschaft „Regenbogenkirche für alle“ waren ebenfalls zahlreich vertreten und setzten ein starkes Zeichen der Solidarität.
Die Segnung fand an verschiedenen Orten statt, die durch Sonnenblumen gekennzeichnet waren. Die musikalische Unterstützung des Kölner Jugendchores St. Stephan unter der Leitung von Chorleiter Michael Kokott rundete das Bild ab. Und auch der Mädchenchor des Kölner Doms traf die richtigen Töne und wurde für seinen Mut mit großem Applaus belohnt.
Die Veranstaltung erhielt eine beachtliche mediale Aufmerksamkeit. Im Anschluss an den Gottesdienst wurden politische Statements abgegeben, in denen Pfarrer Wolfgang F. Rothe das geltende Kirchenrecht als diskriminierend und menschenverachtend bezeichnete und die katholische Sexualmoral als veraltet ansprach.
Der Platz vor dem Kölner Dom blieb auch nach dem Gottesdienst noch lange belebt, da sich viele Menschen in kleinen Gruppen versammelten, um sich auszutauschen. Die meisten Gottesdienstbesucherinnen und -besucher machten sich erst spät am Abend auf den Heimweg.
Die Sprecherin der AG „Regenbogenkirche für alle“, Andrea Lauer, betonte die Bedeutung der Vernetzung mit anderen Gruppierungen und erklärte, dass dies wichtig für die Arbeit in der Gemeinde und darüber hinaus sei.
Die Arbeitsgruppe „Regenbogenkirche für alle“ wird auch am kommenden Sonntag, den 24.09.2023 (Beginn um 10:30 Uhr nach dem Familiengottesdienst), beim Pfarrfest in Thomas Morus vertreten sein. Dabei sollen, über einen Infostand, eine Cocktailbar und Aktivitäten für Kinder, die Themen „Segnung für alle“ sowie Vielfalt und Offenheit beworben werden.
Zukünftige Initiativen sind bereits in Planung, darunter ein ökumenischer Segnungsgottesdienst im kommenden Frühjahr und eine Veranstaltung zum Thema „Diskriminierung von Frauen in der Kirche“. Jan-Niklas Niebisch, Sprecher der AG „Regenbogenkirche für alle“, betonte die Relevanz dieser Themen und den Wunsch nach weiteren Veränderungen innerhalb der katholischen Kirche.