Die Mehrheit der Oberliga-Vereine fordert einen Abbruch der laufenden Saison. Foto: Mathias Kehren
Die Mehrheit der Oberliga-Vereine fordert einen Abbruch der laufenden Saison. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Am Montag, 20. April, folgten 17 der 18 Oberligavereine einer Einladung des Fußballverbandes Niederrhein (FVN), um in einer Videokonferenz über den weiteren Saisonverlauf zu sprechen. Dabei war die Mehrheit der Vereine für einen vorzeitigen Abbruch der Spielzeit 2019/20.


SSVg-Vorsitzender Oliver Kuhn berichtete von einer ruhigen und sachlichen Diskussion. Insgesamt plädierten 14 Vereine für ein vorzeitigen Saisonabbruch, der der den SV Straelen als Aufsteiger beinhaltet und keine Absteiger zulässt. Derweil waren zwei Vereine für eine komplette Annullierung der Saison und ein Klub für eine Fortsetzung.

Mit einer kurzfristigen und endgültigen Entscheidung des FVN rechnet Oliver Kuhn nicht, obwohl er ghenau dies für sinnvoll hält: „Das war eine klare Ansage der Vereine. Es ist ja fast einstimmig für einen sofortigen Saisonabbruch gestimmt worden. Dieses Meinungsbild habe ich bereits vor fünf Wochen vertreten. Ich hoffe sehr, dass der Verband das Votum zeitnah umsetzt, um den Vereinen Planungssicherheit zu gewähren.“

Auch Stephan Houben, der als Sportlicher Leiter des Tabellenersten SV Straelen an der Videokonferenz teilnahm, ist für eine klare Aussage des Verbandes und spricht sich für die Lösung aus, dass es keine Absteiger geben soll: „Das wäre die gerechteste Lösung, auch wenn die Ligen dann aufgestockt werden müssten. Das hätte allerdings auch den Vorteil, dass dies mehr Spiele und somit mehr Zuschauereinnahmen bedeuten würde. Das würde dann auch die finanziellen Verluste, die es in dieser Saison geben wird, etwas abfangen“.

Auch die Oberligisten aus Westfalen haben sich nur wenige Tage später mehrheitlich für einen Saisonabbruch ausgesprochen. „Selbst wenn man die Saison zu einem späteren Zeitpunkt zu Ende spielen würde, müsste man mit großen rechtlichen Problemen rechnen, denn die Spielerverträge enden ja am 30. Juni. Das ist Fakt. Ich denke, dass alles andere als ein Saisonabbruch uns allen noch viel mehr Stress, Kopfschmerzen und Probleme bereiten würde. Dann hätten wir ein großes Chaos. Deshalb plädiere ich für einen Saisonabbruch. Alles andere macht keinen Sinn“, machte Thomas Riedel, Vorstandsmitglied des TuS Ennepetal, deutlich.

Die Verbände müssen sich nun entscheiden, ob sie den Forderungen der Oberligisten nachkommen. Bisher ist vom FVN nur ein konkretes Ziel zu hören, nämlich zumindest den Niederrheinpokal zu Ende zu spielen. Dieses Ziel wird auch von den meisten Oberligisten unterstützt, schließlich sind nur noch vier Teams im Wettbewerb. „Es wäre eine Katastrophe, wenn einem der drei Oberligisten die große Chance genommen würde, das Finale des Niederrhein-Pokals oder sogar die erste Runde im DFB-Pokal zu erreichen“, so Stephan Houben.