Gruppe hält Spendenscheck in Empfang.
Fröhliche Gesichter bei der Spendenübergabe: Sozialdezernentin Maike Legut, Andreas Karrenberg (Kreissparkasse), Renate Zanjani (Tafelleitung), Kathrin Neuhaus (Kulturbüro), Petra Maaßhoff und ihre Schwester Sigrid Weise (r.), beide Ehrenamtliche bei der Tafel, mit Elmar Hörster (3.v.r., stellvertretende Standortleitung) und Lutz Strenger (2.v.r) in der Funktion als Organisator und Musiker beim Lille Juleaften. Foto: Mathias Kehren

Heiligenhaus. Mehr als 6.750 Euro sind beim Weihnachtskonzert „Lille Juleaften“ gesammelt worden. Die Erlöse sind nun an die Tafel in Heiligenhaus übergeben worden. Dort ist man dennoch besorgt, denn die Lebensmittelspenden, die an Bedürftige verteilt werden können, sind stark zurückgegangen.


Am ersten Advent fand der „Lille Juleaften“, das gemeinsam von Stadt Heiligenhaus und Heiligenhauser Sparkassenstiftung veranstaltete Benefiz-Konzert, in der Aula des IKG statt. Alle Einnahmen des Abends sind für die Tafel Niederberg bestimmt. Und die konnte sich freuen, denn die Summe nach dem Kassensturz konnte sich sehen lassen: Exakt 6756,56 Euro an Spenden kamen beisammen.

Genaugenommen setzt sich der Betrag aus mehreren Einzelaktionen zusammen. Der Löwenanteil, mit 4.786, 40 Euro, Stammt aus dem Ticketverkauf. „Wir haben rund 400 Karten verkauft“, weiß Lutz Strenger, „mehr als im letzten Jahr.“ Das Sparschwein für Direktspenden vor Ort hat am Ende 577,76 ausgespuckt.

Zum Erlös beigetragen haben außerdem der Tafelstand mit 1.250,60 und der Plätzchenverkauf, den das Sparkassenpersonal organisiert hat. Mit selbstgebacken Weihnachtsleckerein konnte man 141,80 Euro Gewinn machen.

Der Termin für den nächsten „Lille Juleaften“ steht schon. Es ist wieder der 1. Advent, der 2024 auf den 1. Dezember fällt. Dann hoffen die Akteure, dass noch mehr Karten abgesetzt werden können.

Menschen sind auf die Tafel angewiesen

Die Tafel ist dringend auf Spenden angewiesen. Während die Anzahl an Bedürftigen ständig steigt, nimmt die Menge an gespendeten Lebensmitteln ab. Dass diese Schere mittlerweile ein sehr ernstzunehmendes Ausmaß angenommen hat, merkt man den Verantwortlichen der Tafel deutlich an. „Die Tafel ist kein Wahlgeschäft“, sagt Renate Zanjani. „Es gibt Leute, die uns brauchen und die sich auf uns verlassen“, so die Tafelleitung. Doch angesichts fehlender Lebensmittelspenden werde das schwieriger.

„Heute hatten wir nur etwa ein Drittel der sonst üblichen Menge an frischem Obst und Gemüse zu vergeben“, schildert der stellvetretender Standortleiter Elmar Hörster das Problem konkret. An solchen Tagen greife man auf eiserne Reserven zurück, die man bei den großen Spendenaktionen vor Weihnachten habe bilden können. Lange gehe das aber nicht.

Konkurrenz hat das Tafelkonzept etwa durch das „Foodsharing“ bekommen. Auch Marketing-Aktion speziell für Lebensmittel kurz vor dem Verfallsdatum lassen weniger Ware für die Tafel anfallen. „Das hat sicher etwas Gutes, weil weniger Lebensmittel vernichtet werden, auf der anderen Seite fehlt es uns ganz massiv für die Ausgabe“, erklärt Zanjani.

Neue Wege gehen: Mobile Tafel

Aufgeben will sie das Konzept aber noch lange nicht. „Im Moment überlegen wir, wie die Kosten gedrückt werden können“, so Zanjani. Ein wesentlicher Faktor seien neben den Transportkosten vor allem die Mieten für die Standorte. Ein Alternative könne hier eine mobile Tafel sein. In Gladbeck gebe es diese Variante schon, so Zanjani. Und auch in den hiesigen Zentren kann sich die Tafelchefin das vorstellen. „Am liebsten auf dem Kirchplatz, denn da gehört die Tafel auch hin“, findet sie.