Sopranistin Jeanne Jansen und Thomas Linstedt am Klavier haben gemeinsam in der Dorfkirche Isenbügel ein moderiertes Konzert gegeben. Foto: privat

Heiligenhaus. „Ein Abend voller Gefühle“ überschreibt Thomas Bothmann vom 
Förderkreis Dorfkirche seinen Rückblick auf den Schumannabend in Isenbügel. Neben dem Gefühl der Musik konnten die Gäste aber auch viel über das Leben Schumanns erfahren. 


„Man merkt deutlich, dass die beiden ein ebenso vertrautes wie herausragendes Duo sind…“ waren mehrere Meinungen aus dem Publikum zu dem moderierten Konzert der jungen Sopranistin Jeanne Jansen und ihrem Klavierbegleiter und Musikwissenschaftler Thomas Linstedt.

Anschaulich berichteten die beiden Musikschaffenden aus dem Leben und musikalischen Wirken von Clara und Robert Schumann. „Die beiden haben die Schumann’sche Musik „erklärt“ und die Klangbeispiele haben mein Musikverständnis bereichert“, war ein weiterer Kommentar aus der Zuhörerschaft. So wurde der Bogen einer mit Hindernissen eingegangenen Ehe, freudiger gegenseitiger Bereicherung der Eheleute bis hin zu dem Verhältnis zu dem Komponisten Johannes Brahms anhand verschiedener Beispiele anschaulich erläutert.

Dem gebannten Publikum wurden von Robert Schumanns „Liederkreis, op. 39“, dessen oft unwirkliche, ja teilweise geisterhaften Lieder die schwierige Lebensphase der beiden Liebenden vor deren Eheschluss bis zu den poetisch, liebevollen Stücken aus Roberts „Myrthen, op. 25“, die das spätere Eheglück eindrücklich beschreiben. Ergänzt wurde dies durch die in Lieder verpackte Antworten seiner geliebten Clara, wie das Stück „Liebst du um Schönheit…“ oder „Ich stand in dunklen Träumen“.

Jeanne Jansen fand mit ihrer mal zärtlichen, sanften Stimme, wie beispielweise beim Lied „Der Nussbaum“, mal mit einer kraftvollen Intonation wie beim Stück „Loreley“, aber immer mit präziser Artikulation und sauberer Intonation ihren Weg direkt ins Herz und Gemüt der Zuhörerschaft. Dazu lieferte Thomas Linstedt jederzeit eine ebenso eindrückliche wie exakte Pianobegleitung ab und brillierte in seinem Soloteil mit den „Klavierstücken“, Op. 118 von Johannes Brahms, die er mit viel Leidenschaft dem Publikum präsentierte.

Nach dem, mit ausgiebigen Applaus versehenen Konzert bestürmten einige Zuhörerinnen und Zuhörer die beiden Musiker mit mannigfaltigen Fragen, und der oder die ein oder andere wird sicher Jeanne Jansens derzeitigen Auftritt als 1. Hofdame in Mozarts „Zauberflöte“, die zurzeit am Aalto-Theater gezeigt wird, nicht verpassen.