Velbert. Der Neujahrsempfang des Bürgervereins Tönisheide war von zwei Stimmungen geprägt: Freude über vergangene Erfolge und Sorge um die Zukunft. Denn der Vorstand um Monika Hülsiepen steht vor einem großen Problem: Im März müssen sich neue Vorstandsmitglieder finden, sonst droht die Auflösung des Vereins.
Zahlreiche prominente Gäste, darunter Bürgermeisterin Esther Kanschat und Bundestagsabgeordnete Kerstin Griese, lobten das Engagement des Vereins. Die Vereinsvorsitzende Monika Hülsiepen selbst blickte stolz auf ein ereignisreiches Jahr zurück: Informationsstände beim Radweg- und beim Treckerfest, eine Kinderbastelaktion in Kooperation mit dem Café am Kirchplatz und zuletzt die neue Beleuchtung für die Weihnachtstanne im Bürgerpark waren nur einige der zahlreichen Aktionen und Aktivitäten im vergangenen Jahr.
Doch hinter der aktiven Fassade ist die Sorge groß. „Die Nachricht, dass Monika Hülsiepen nicht mehr zur Verfügung steht, hat mich erschüttert“, so die stellvertretende Bürgermeisterin Esther Kanschat. Auch August-Friedrich Tonscheid, Vorsitzender des benachbarten Bürgervereins Hardenberg, kennt dieses Problem: „Das Ehrenamt ist auf dem Rückzug.“ Er warnte eindringlich davor, die Bedeutung der Vereine zu unterschätzen. „Sprechen Sie ihre Bekannten gezielt an und schlagen ihnen vor, aktiv zu werden“, lautete sein Appell an die Anwesenden.
Pfarrer Dieter Jeschke hingegen verbreitete Hoffnung: „Es gibt viel Liebe in der Stadt. Lasst uns gemeinsam dafür sorgen, dass Tönisheide liebenswert bleibt.“ Mit einem Zitat von Sokrates überraschte er die Anwesenden: „Die Kinder von heute sind Tyrannen. Sie widersprechen ihren Eltern, kleckern mit dem Essen und ärgern ihre Lehrer“ – ein augenzwinkernder Hinweis darauf, dass die hohen Erwartungen der älteren Generation an die Jugend kein neues Phänomen sind, sondern offenbar auch vor 2.400 Jahren schon ein Thema waren.
Die Frage bleibt: Wird es gelingen, neue engagierte Menschen für den Vorstand zu gewinnen? Der Bürgerverein Tönisheide braucht dringend Nachwuchs, um seine wichtige Arbeit fortsetzen zu können. Sonst droht Ende März nach fast 120 Jahren die Auflösung.
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