Dr. Katja Staade Foto: Helios-Klinikum Niederberg
Dr. Katja Staade Foto: Helios-Klinikum Niederberg

Velbert. Darmkrebs entwickelt sich langsam und Betroffene haben anfangs meistens keine körperlichen Beschwerden. Treten eindeutige Symptome auf, ist es in vielen Fällen schon zu spät. Wie kann man Darmkrebs frühzeitig erkennen? Informationen darüber gibt es im nächsten Medizinforum im Helios-Klinikum am Dienstag, 6. Oktober.


Krebs gehört zu den weltweit gefürchtetsten Krankheiten und zieht trotz großer Fortschritte in der Forschung in vielen Fällen einen Todesfall nach sich. Pro Jahr erkranken etwa 29.500 Frauen und 33.500 Männer an Darmkrebs, womit dieser als zweithäufigste Krebserkrankung zählt. Er gehört dabei zu den am besten erforschten Krebsarten, dennoch versterben pro Jahr mehr als 200.000 Menschen an den Folgen dieser Erkrankung. Oftmals befinden sich die Betroffenen zum Zeitpunkt der Erkrankung bereits in einem Alter von über 70 Jahren, wobei das Risiko bei Männern deutlich höher ist als bei Frauen.

„Beim Darmkrebs entstehen aus gutartigen Polypen im Dick- und Mastdarm bösartigen Tumore, deren Zellen sich unkontrollierbar weiter vermehren. Eindeutige Symptome wie Verdauungsprobleme, Schmerzen oder sichtbares Blut im Stuhl treten in den meisten Fällen erst auf, wenn sich die bösartige Wucherung bereits ausgebreitet hat“, erklärt Dr. Alexis Müller-Marbach, Chefarzt der Klinik für Gastroenterologie am Helios-Klinikum Niederberg. Die einzige Heilungschance besteht nach wie vor in einer Operation, die unter Umständen von einer Chemo- oder Strahlentherapie begleitet wird. Auch bei dieser Erkrankung gilt: Je früher sie entdeckt und behandelt wird, desto höher sind die Heilungschancen.

Zur Früherkennung haben sich laut Helios zwei Methoden besonders bewährt: der Test auf verstecktes Blut im Stuhl (Hämocculttest) und die Darmspiegelung (Koloskopie).

Die bösartigen Tumore sind nicht so stabil wie gesundes Gewebe, weshalb sie öfter bluten. Im frühen Stadium einer Darmkrebserkrankung sind die Mengen des abgesonderten Blutes so gering, dass sie mit dem bloßen Auge nicht sichtbar sind. Mithilfe des Hämocculttests können diese geringen Mengen bereits nachgewiesen werden. Diese Untersuchung sollte ab einem Alter von 50 Jahren einmal jährlich durchgeführt werden. Die Kosten übernimmt dabei die Krankenkasse. Ein positiver Test bedeutet aber nicht unbedingt Darmkrebs. In diesem Fall ist eine Darmspiegelung notwendig, um die genaue Ursache abzuklären.

„Auch bei Frauen sollte eine Darmspiegelung Fall ab dem 55 Lebensjahr einmal durchgeführt werden. Bei Männern wird diese aufgrund des erhöhten Risikos für Darmkrebs seit April 2019 bereits ab einem Alter von 50 Jahren übernommen.“, erklärt Dr. Katja Staade, Chefärztin der Allgemein- und Viszeralchirurgie am Helios Klinikum Niederberg.

Bei unauffälligem Befund wird dann eine zweite Darmspiegelung nach zehn Jahren empfohlen. Bei auffälligen Befunden wie z.B. nach Abtragung von Polypen sind Kontrollen in kürzeren Abständen erforderlich.

Am 6. Oktober 2020 informieren Dr. Katja Staade und Dr. Alexis Müller-Marbach ab 18 Uhr im Medizinforum über die Möglichkeiten Erkennung und der Behandlung von Darmkrebs. Die Veranstaltung ist kostenfrei und findet im Helios Klinikum Niederberg, SiZi II statt.

Die Teilnahme ist kostenfrei, allerdings ist eine vorherige Anmeldung unter 02051/982 1831 erforderlich. Die Teilnehmerzahl ist aufgrund der aktuellen Situation auf 25 Zuhörer beschränkt. Die Besucher werden gebeten ihren Mund-Nasenschutz zur Veranstaltung mitzubringen.