Heiligenhaus. Am Rathaus Heiligenhaus steht eine neue Bank. In der Signalfarbe Orange ist sie ein Symbol für den Kampf gegen Gewalt an Frauen. Am Weltfrauentag ist das auffallende Sitzmöbel mit einer Aktion eingeweiht worden.
„Kein Platz für Gewalt“ steht auf der Bank, die bei einer gemeinsamen Aktion der Soroptimistinnen mit dem Frauennetzwerk Heiligenhaus und Vertreterinnen der Stadt Heiligenhaus enthüllt wurde. Zahlreiche Gäste wohnten der Aktion bei, mit der ein starkes Zeichen gegen Gewalt gesetzt werden sollte.
Die Bank wurde von den Soroptimistinnen finanziert und trägt ein Hinweisschild mit Kontaktdaten von Beratungs- und Hilfeeinrichtungen, etwa die Nummer des Hilfetelefons „Gewalt gegen Frauen“: 116 016.
Die Heiligenhauser Sozialdezernentin Maike Legut begrüßte rund 50 Gäste zur offiziellen Enthüllung der Bank. Sie bedankte sich bei allen Unterstützerinnen und sagte: „Wir können eine Zukunft schaffen, in der wir keine Angst mehr haben müssen.“
Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Heiligenhaus, Veronika Kautz, erklärte, dass die Bank nicht nur ein Hilfsangebot für Betroffene darstelle, sondern auch für Zeugen, die Gewalt in ihrem Umfeld bemerken, aber nicht wissen, wie sie damit umgehen oder an wen sie sich wenden sollen.
Wie notwendig Hilfen und Anlaufstellen gegen Gewalt sind, stellte Maren Orlik vom Frauennetzwerk für Heiligenhaus heraus. Sie erzählte von ihrer Cousine, die im letzten Jahr an inneren Blutungen starb. Laut Orlik stehe der Lebensgefährte unter dringendem Tatverdacht. Maren Orlik: „Das ist kein Thema, über das man tuscheln sollte – das ist ein Thema, über das man sprechen muss!“ Nach einer kurzen musikalischen Pause, die den Gedanken Raum gab, berichteten Heike Klatte und Jennifer Kolodziej, ebenfalls vom Frauennetzwerk für Heiligenhaus, über die vielfältige und wichtige Arbeit des Netzwerks.
„Wir machen uns stark dafür, dass Gewalt transparent gemacht wird. Gewalt bedeutet nicht nur Mord, es gibt auch psychische Gewalt, Gewalt im Seniorenheim, Gewalt an Behinderten, Gewalt im Internet“, so Astrid Vieler, Vizepräsidentin des Soroptimist International Club Heiligenhaus-Velbert. Für die Soroptimistinnen steht im Fokus, Frauen zu einem starken Selbstverständnis zu motivieren, die Vorteile des Netzwerkes zu nutzen und gemeinsam neue Ideen für ein besseres Leben aller zu entwickeln.
Nach dem offiziellen Programm, das von Lutz Strenger musikalisch begleitet wurde, gab es noch genügend Zeit zum persönlichen Austausch. Bei Orangensaft und Mandarinen wurden viele Gespräche an der orangenen Bank geführt.