Landrat Thomas Hendele und Polizeioberrat Heiner Mies stellten die Unfallstatistik bei der Kreispolizei in Mettmann vor. Foto: Alexander Heinz
Landrat Thomas Hendele und Polizeioberrat Heiner Mies stellten die Unfallstatistik bei der Kreispolizei in Mettmann vor. Foto: Alexander Heinz

Ratingen. Hinter dem drögen Zahlenwerk polizeilicher Statistiken verbergen sich immer auch die Schicksale von Menschen. Ob es um Raub, Betrug, Einbruch oder Verkehrsunfälle geht spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. Aufklärung, Schulung, Prävention und maßnahmenbezogenes Handeln unserer Polizeikräfte aber sehr wohl. So ist die Veröffentlichung von Zahlen auch immer ein Spiegel der Gesellschaft und eine Leistungsschau unserer Polizei zugleich. Montag wurden die Zahlen in Bezug auf das Verkehrsunfallgeschehen veröffentlicht.


Für den Kreis Mettmann erfolgte das durch Landrat Thomas Hendele und Polizeioberrat Heiner Mies bei einer Pressekonferenz im Gebäude der Kreispolizeibehörde Mettmann. Zu Beginn wurde ein kurzer Film gezeigt der sich insbesondere mit dem Thema Unfallfolgen für Motorradfahrer auseinandersetzt. Eindrucksvoll schilderten darin Unfallopfer ihr Leben vor dem Unfall und danach, insbesondere auch das Leben mit den Folgen des Unfalls in körperlicher und geistiger Hinsicht und in Bezug auf die Angehörigen. Die Schilderungen machen vor allem eines klar: Mentale und technische Vorbereitung auf die Teilnahme am immer komplexer werdenden Straßenverkehr sind überlebenswichtig.

Der Kreis Mettmann ist in Bezug auf die Gesamtunfallzahlen zwar unauffällig, jedoch verbergen sich auch hinter geringen Zahlen immer noch erschreckend viele Einzelschicksale. Von den 295 verunglückten Personen in Ratingen wurden 30 schwer verletzt und eine Person verstarb. Die Gesamtzahl der Unfälle sank im Vergleich zum Vorjahr um rund drei Prozent. In dem gleichen Maße wie die Zahl der Unfälle mir Fahrrädern sank, erhöhte sich die Zahl der verunglückten Pedelec und E-Bike fahrenden.

E-Scooter sind im Kreis und auch in Ratingen eher wenige unterwegs, deshalb sind die Unfallzahlen in diesem Bereich auch entgegen dem Landesschnitt eher unauffällig. Auch die hohe Zahl der in den Kreis und deren Städte ein- und auspendelnden Fahrzeuge aus den Nachbarregionen ist statistisch unauffällig. Die Gesamtunfallzahlen im Vergleich zu den Nachbarkommunen sind geringer. Insgesamt ergibt sich sowohl für Ratingen als auch für den Kreis ein Bild gemäßigter Entspannung.

„Dies ist unter anderem einer guten und zielgerichteten Kontrolle sowie effektiver Präventionsveranstaltungen zu verdanken“, sagt Thomas Hendele. „Insbesondere im Bereich der Aufklärung und Schulung sind wir im Kreis gut aufgestellt, aber es gibt in allen Bereichen noch Intensivierungsbedarf. Der Ansporn bleibt: Jeder vermiedene Unfall ist die Bemühungen wert“, so Heiner Mies.

Ein besonderes Thema ist und bleibt das Fahren unter Einfluss von Alkohol, Medikamenten oder Drogen. „Gerade in diesem Bereich ist die Dunkelziffer besonders hoch und nach der Freigabe von Cannabis ist auch bei den Kontrollen eine steigende Anzahl von Verstößen dokumentiert. Da die Sensibilisierung in der Wahrnehmung durch unsere Polizisten und die technische Ausrüstung für Nachweise aber erst begonnen hat, werden erst in Zukunft mehr Verstöße entdeckt werden können. Die Zahl ist trotzdem jetzt schon besorgniserregend gestiegen“, so Mies weiter.