Museumsleiterin Dr. Yvonne Gönster, Kulturdezernentin Sandra Ernst und Guido Kohlenbach, LVR-Abteilungsleiter "Regionale Kulturarbeit". mit den drei neuen Museumskatalogen. Foto: Mathias Kehren

Velbert. Im Schloss- und Beschlägemuseum, Heinz-Schemken-Platz 1, sind ab sofort drei neue Ausstellungskataloge mit vielen Hintergrundinformationen erhältlich. Die Begleitbände ermöglichen es den Besuchern, die wichtigsten Informationen zur Dauerausstellung mit nach Hause zu nehmen und sich intensiver mit den Exponaten auseinanderzusetzen.


Die Publikationen beleuchten die faszinierendsten Exponate der Dauerausstellung und geben Antworten auf Fragen wie: Warum trugen römische Frauen einen Schlüssel am Finger? Was verbirgt sich hinter einem Michel-Mann-Kästchen? Und weshalb begannen die Velberter mit der Schlossproduktion?

Museumsleiterin Dr. Yvonne Gönster, Autorin der Werke, legte großen Wert darauf, nicht nur die Ausstellungsstücke zu beschreiben, sondern sie in ihren historischen Kontext einzuordnen. Warum haben die Menschen es erfunden? Und wie gebrauchten sie es in den Gegebenheiten ihrer Epoche?

Für ihre Texte hat Gönster umfassend recherchiert. Manchmal waren es einfach  Schriftstücke, die beim Museumsumzug aufgetaucht waren und neue Erkenntnisse lieferten, und manchmal wurde es etwas komplizierter, wenn etwa zur Entschlüsselung von Hieroglyphen auf dem „Stab des Mahu“ das Ägyptische Museum in Berlin zu Rate gezogen werden musste. Alle neu gewonnen Erkenntnisse sind in die Begleitbände eingeflossen.

Drei Werke – ein Thema

Der Hauptkatalog umfasst auf 128 Seiten 50 Highlights der Dauerausstellung und kostet 9,90 Euro. Jedes Exponat wird auf einer Doppelseite bildlich dargestellt und mit einer kurzen Beschreibung historisch eingeordnet. Für Besucher, die eine kompaktere Version bevorzugen, gibt es ein Begleitheft mit 48 Seiten für 3,90 Euro, das 17 ausgewählte Exponate präsentiert.

Um allen Besuchern einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen, wurde ein dritter Katalog (3,90 Euro) in Leichter Sprache verfasst. Die verständlichen Infotexte zu den 17 Exponaten werden mit Bildern und Illustrationen ergänzt, die das Verständnis erleichtern. „Durch das Heft in Leichter Sprache und die barrierefreie PDF für blinde und sehbehinderte Menschen haben wir wieder ein Stück Barrierearmut in unserem Museum geschaffen – eine Sache, die uns sehr am Herzen liegt, und die wir auch künftig weiter ausbauen werden“, so Dr. Yvonne Gönster.

Alle drei Publikationen wurden mit der finanzielle Unterstützung des Landschaftsverbands Rheinland (LVR) im Rahmen der LVR-Museumsförderung ermöglicht. Eigenen Angaben zufolge ist der LVR Deutschlands größter Leistungsträger für Menschen mit Behinderungen und engagiert sich für Inklusion in allen Lebensbereichen. „Qualität für Menschen“ ist sein Leitgedanke.

Als „Referenzobjekt für Barrierefreiheit und Inklusion“ lobt Guido Kohlenbach, Leiter des LVR-Dezernats Regionale Kulturarbeit, das Velberter Museum. Die Kulturgeschichte der Schließtechnik werde hier vortrefflich erzählt, und das auch für Menschen mit Beeinträchtigung. In diesem Zusammenhang stellte er insbesondere eine digitale PDF-Version des Guides heraus, die es auch Blinden und sehbehinderten Menschen ermöglicht, die Ausstellung kennen zu lernen.

Dem analogen soll noch ein multimedialer Guide folgen. Die Arbeiten daran laufen bereits. Auf dem eigenen Smartphone oder per Leihgerät sollen sich die Gäste damit bald Hintergrundinfos zur Ausstellung abrufen können.