Yulia Zaslavskyi hat sich im Beisein von Bürgermeister Christoph Schultz ins Goldene Buch der Stadt eintragen. Foto: Stadt Erkrath

Erkrath. Die Erkratherin Yulia Zaslavskyi hat bei den Europameisterschaften im Brazilian Jiu Jitsu Anfang 2025 in Portugal den ersten Platz ihrer Klasse geholt. Nun durfte sich die 46-Jährige aufgrund dieses sportlichen Erfolges bei einem Empfang im Erkrather Rathaus ins Goldene Buch der Stadt eintragen.


Bürgermeister Christoph Schultz gratulierte der Athletin im Namen der Stadt und überreichte neben einem Strauß Blumen auch regionale Präsente, darunter beispielsweise auch ein Kofferband im Stadtdesign für die Reise zum nächsten Wettkampf.

Beim diesjährigen European Jiu-Jitsu Championship des IBJJF in Lissabon hatte Zaslavskyi nach einem hochklassigen Kampf gegen eine erfahrene Gegnerin die Goldmedaille errungen – und das in ihrem ersten Kampfsportturnier überhaupt. Die Diplom-Kauffrau betreibt zwar seit ihrer Jugend unterschiedliche Kampfsportarten, hatte jedoch noch nie an einem Wettbewerb teilgenommen.

Zur Europäischen Meisterschaft angemeldet wurde sie von ihrem Ehemann und Trainingspartner – als Überraschung. „Ich war mir zunächst unsicher, ob ich für eine solche Herausforderung überhaupt bereit bin“, berichtete sie im Gespräch mit dem Bürgermeister. „Ich betreibe Brazilian Jiu Jitsu ja erst seit rund zwei Jahren! Aber mein Mann, mein Trainer und alle anderen aus dem Gym haben an mich geglaubt und mich ermutigt, es einfach zu probieren“. In Vorbereitung auf die Meisterschaft trainierten sie und ihr Partner dann täglich mehrere Stunden, neben Beruf und Familienleben. Mit Erfolg, wie sich herausgestellt hat.

Dass sie einmal eine Goldmedaille gewinnen würde, konnte sich die gebürtige Ukrainerin lange nicht vorstellen. Als alleinerziehende, voll berufstätige Mutter und Mitglied des Stadtrates von Duisburg blieb ihr lange nur wenig Gelegenheit für sportliche Aktivitäten.

„Keine Zeit für Sport“ war lange ihre Ausrede. Doch mit der richtigen Einstellung, so Zaslavskyi, finde sich immer ein Anfang. „Fünf Minuten am Morgen reichen schon um wieder reinzukommen: Kniebeugen, ein paar Liegestütze, irgendetwas, was einen in Bewegung bringt.“

Bürgermeister Christoph Schultz zeigte sich beeindruckt vom Lebensweg der Europameisterin. „Yulia Zaslavskyi hat nicht nur sportlich Großartiges geleistet, ihr Weg zur Goldmedaille ist auch menschlich vorbildhaft. Sie zeigt, was mit Disziplin, Ausdauer und der richtigen Geisteshaltung alles möglich ist.“

Doch bei aller Freude über den Meisterschaftstitel und die Einladung ins Rathaus, käme es eigentlich auf etwas Anderes an, so die Ju-Jutsuka: „Natürlich sind Erfolge wie der Europameisterschaftstitel großartig. Viel wichtiger ist es aber, wie man mit Misserfolgen und Niederlagen umgeht – im Sport, wie im Leben.“