Köln (dpa) – Die Entschärfung der drei Weltkriegsbomben in der Kölner Innenstadt verzögert sich wegen eines renitenten Anwohners. Eine Person in der Altstadt widersetze sich der Evakuierung, sagte ein Stadt-Sprecher. Ordnungsamt, Polizei und Feuerwehr leiteten derzeit Zwangsmaßnahmen ein, um die Person aus ihrer Wohnung zu holen. Erst danach könne die Freigabe zur Entschärfung erteilt werden.
Zuvor seien die Evakuierungsmaßnahmen nach Plan verlaufen. Der zweite und letzte Klingelrundgang, bei dem Mitarbeitende des Ordnungsamtes noch einmal alle Häuser kontrollieren, sei inzwischen beendet. Die letzten Krankentransporte, die hilfsbedürftige Menschen aus der Gefahrenzone bringen, führen in Kürze los. Auch drei zentrale Brücken seien bereits für den Verkehr gesperrt worden.
Wie lange die Bombenentschärfung am Deutzer Rheinufer dann dauere, sei nicht absehbar. Für jede der drei Bomben sei mindestens eine halbe Stunde einzukalkulieren – sollten keine Komplikationen auftreten.
Insgesamt mussten mehr als 20.000 Menschen ihre Wohnungen in der City und im Stadtteil Deutz verlassen. Die drei US-Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg waren am Montag bei der Vorbereitung von Bauarbeiten entdeckt worden. Im Prinzip ist das in Köln nicht ungewöhnlich. Diese Bomben sind allerdings besonders groß und liegen sehr zentral. Das hat nun die größte Kölner Evakuierungsaktion seit 1945 erforderlich gemacht.