Wer hat die Brände in Wermelskirchen gelegt und warum? Die Ermittlungen der Polizei dauern an.
Wer hat die Brände in Wermelskirchen gelegt und warum? Die Ermittlungen der Polizei dauern an. Foto: Roberto Pfeil/dpa

Wermelskirchen (dpa/lnw) – Nach der Brandserie in drei Mehrfamilienhäusern hat die Polizei ihre Präsenz in der Innenstadt von Wermelskirchen verstärkt. Im Einsatz seien Beamte der Polizei Köln und des Rheinisch-Bergischen Kreises, sagte eine Sprecherin der Polizei Köln. Es gebe dabei auch gezielte Personenkontrollen.


In den Häusern waren am Samstagmorgen innerhalb von wenigen Stunden Feuer ausgebrochen. Zwei Mal brannte es im Keller, im dritten Haus brannte das Dachgeschoss völlig aus. Die Polizei geht davon aus, dass die Feuer gelegt wurden und sucht nach den Tätern.

Polizei: Kein Hinweis auf ausländerfeindlich motivierte Tat

Die Hintergründe der Brände waren am Montag weiter unklar. «Im Moment haben wir keinen konkreten Hinweis auf eine politisch oder ausländerfeindlich motivierte Tat», sagte die Sprecherin. Es werde weiterhin in alle Richtungen ermittelt. Es gebe bislang keine konkreten Hinweise auf Tatverdächtige.

Zwei Männer, die von einer Zeugin auf einem E-Scooter im Zusammenhang mit dem dritten Brand gesehen wurden, seien inzwischen identifiziert worden, sagte die Sprecherin weiter. «Auch hier dauern die Ermittlungen an.»

Am Montag befragte die Polizei Bewohnerinnen und Bewohner der betroffenen Häuser, um Hinweise zu möglichen Hintergründen und Tatverdächtigen zu bekommen.

Verletzte konnten Krankenhäuser wieder verlassen

40 Bewohnerinnen und Bewohner waren betroffen. Viele von ihnen mussten wegen der verqualmten Treppenhäuser über Drehleitern von der Feuerwehr gerettet werden. Zehn Menschen erlitten Verletzungen, konnten die Krankenhäuser aber noch am Wochenende wieder verlassen.

Erstes Haus wieder freigegeben

Eines der Häuser, in dem es im Keller gebrannt hatte, wurde nach Angaben eines Stadtsprechers bereits am Montag wieder freigegeben. In dem anderen Kellerbrand-Haus muss erst noch die Statik überprüft werden. «Erst danach kann entschieden werden, ob die Bewohnerinnen und Bewohner wieder in ihre Wohnung zurückkehren können», so der Sprecher. Bei dem Haus mit dem zerstörten Dachstuhl geht die Stadt davon aus, dass es abgerissen werden muss.

Die Stadt hatte am Wochenende 16 Bewohnerinnen und Bewohner in Notunterkünften und Hotels untergebracht. Die übrigen kamen bei Freunden und Verwandten unter.

Mordkommission führt die Ermittlungen 

Die polizeilichen Ermittlungen führt eine Mordkommission der Polizei Köln. «Wir ermitteln wegen des Verdachts des versuchen Mordes, da die Brände gezielt in Mehrfamilienhäusern gelegt wurden und zur nächtlichen Schlafenszeit eine Vielzahl von Bewohnerinnen und Bewohnern in akute Lebensgefahr gebracht worden ist», sagte die Sprecherin weiter. Auch die Staatsschutzabteilung der Kölner Polizei ist in die Ermittlungen eingebunden.