Vor 40 Jahren begründeten in Ratingen Menschen ein Bündnis, das zum Ziel haben sollte die Lebensbedingungen von Menschen mit Behinderung zu verbessern und deren Rechte zu stärken. Eine Gemeinschaft die bis heute Bestand hat und obwohl sie in Ratingen bereits viel erreicht hat, immer noch äußerst Aktiv ist und sich ständig für eine weiter Verbesserung und eine stärkere Integration von Menschen mit Handicap einsetzt.
Anläßlich ihrer Rede zum 40-jährigen Jubiläum der Aktionsgemeinschaft
am 14.06.2025 hatte Karin Keune, 1. Vorsitzende der Aktionsgemeinschaft, einen Rückblick auf Erreichtes und einen Ausblick auf noch zu Bewältigendes gerichtet.
Besonders erfreut begrüßte sie Ewald Vielhaus, 1. Stellvertretender Bürgermeister der Stadt und mit 50 Jahren Ratsarbeit in Ratingen ein langer Wegbegleiter der Aktivitäten der Gemeinschaft. Neben Herrn Vielhaus hatten es sich auch der Sozialdezernent der Stadt Ratingen, Harald Filip, Ina Bisani als Vertretung des CDU-Vorsitzenden Herrn Stefan
Heins, Christian Wiglow, Fraktonsvorsitzender der SDP
Rainer Vogt, Fraktionsvorsitzender der Bürgerunion,
Markus Sondermann, Fraktionsvorsitzender der FDP,
Jör-Eric Morgenroth von den Grünen und weitere politisch engagierte Ratinger unter den Gästen befunden. Erhard Raßloff, der die Aktionsgemeinschaft als
erster Behindertenkoordinator der Stadt Ratingen viele Jahre
begleitet hat, Ingeborg Rodenbeck und Werner Kleinrahm die zu den Gründungsmitgliedern zählen und viele weitere Gäste nutzten die Gelegenheit der Feier um den engen Kontakt der sich über die Jahre entwickelt hat weiter zu vertiefen.
1974 noch vor der offiziellen Vereinsgründung – trafen sich in
einem Gesprächskreis an der VHS erstmals engagierte Menschen,
die von Behinderung betroffen waren. Durch eigene Behinderung
oder durch ein Familienmitglied mit Behinderung.
Was mit einer kleinen Gruppe engagierter Menschen begann, war
getragen von einer klaren Vision:
Dass Menschen mit Behinderungen ein gleichberechtiger,
sichtbarer und aktiver Teil unserer Gesellschaft sein sollen.
Damals war Teilhabe keine Selbstverständlichkeit.
Ein Kinobesuch mit dem Rollstuhl? Undenkbar.
Ein Restaurant-Besuch in der Innenstadt? Unmöglich.
Damals gab es kaum Unterstützung,
keine Pflegegesetze, viele Barrieren
aber es gab Mut, Tatkraft und den Willen, etwas daran zu verändern.
Mit der Gründung der Aktionsgemeinschaft entstand etwas
Dauerhaftes:
Ein Verein, der nicht nur für, sondern zusammen mit den
Mitgliedsvereinen für Menschen mit Behinderungen arbeitet, feiert und
zusammenkommt. Einige als Dienstleister, andere voll im Ehrenamt.
Es hat sich ein Netzwerk gebildet, das Veranstaltungen, politische
Imulse, Hilfen im Alltag und ganz praktische Verbesserungen
ermöglicht hat.
In den letzten 40 Jahren hat die Aktionsgemeinschaft: – Behindertentage und -wochen veranstaltet, – Barrieren abgebaut – mit Rampen, Hinweisen, Beratung, – eine Sozialstation aufgebaut und getragen, – uns für barrierefreien Nahverkehr eingesetzt – uns für Inklusion in Schule und Freizeit eingesetzt – und zuletzt die Gründung des Beirats für Menschen mit
Behinderungen mitgestaltet.
Die ganze Kraft der Gemeinschaft liegt im Ehrenamt, in der Vernetzung mit
anderen Vereinen, in der Unterstützung der Stadt und in der
Beharrlichkeit, Dinge anzustoßen – auch wenn sie Zeit brauchen.
Wegbereiter wie Otto Selbeck, Hans Rosendahl und dem heutigem Ehrenvorsitzenden und Kassierer Werner Kleinrahm, der die Arbeit mit großem Einsatz weitergeführt hat gilt der ganze Dank der Gemeinschaft, doch Trotz aller Fortschritte sind Barrieren immer noch da – sichtbar und unsichtbar. Deshalb ist das Werk noch nicht beendet.
Heute wirkt die Aktionsgemeinschaft weiterhin als Bindeglied
zwischen Betroffenen, Verwaltung, Politik und Stadt-Gesellschaft –
mit dem Ziel Inklusion als gelebte Realität zu verankern.
Sie bringt sich aktiv in Prozesse ein wie z.B. im Beirat für Menschen
mit Behinderungen.
Das Motto der Gründer „Statt nebeneinander – mehr
miteinander, ist nicht nur immer noch höchst Aktuell, sondern kann allgemeingültig für alle Bereiche unserer Stadtgesellschaft gelten“, so Rainer Vogt im Anschluss der Ansprache der Vorsitzenden.