Martina Lüdeke, Andrea Niewerth und Edzard Traumann bei der Eröffnung der Ausstellung des Kulturkreises Hösel im Oberschlesischen Landesmuseum , Bild: Alexander Heinz
Martina Lüdeke, Andrea Niewerth und Edzard Traumann bei der Eröffnung der Ausstellung des Kulturkreises Hösel im Oberschlesischen Landesmuseum , Bild: Alexander Heinz

Kein Witz: gute Angerländer Luft in Fläschchen oder der Angerland Song mit Jugendlichen und Gitarrenbegleitung  wurde Anfang der siebziger Jahre zwischen der alten Stadt Ratingen und Düsseldorf von Vertretern des Amtes Angerland verabreicht, um die positive Stimmung in der Bevölkerung für eine selbstständige Stadt Angerland zu nutzen. Diese und andere Anekdoten erzählte die Historikerin Dr. Andrea Niewerth mit sichtlicher Freude anlässlich der gut besuchten Eröffnung der von ihr kuratierten Ausstellung“ Zwischen Hoffen und Bangen – Die „Grüne Freiheit“ Angerland und die kommunale Neugliederung“ im Oberschlesischen Landesmuseum, das dem Event einen würdigen Rahmen gab. Noch nach der zweiten Lesung im Düsseldorfer Landtag 1974 schien der Zusammenschluss von Angermund, Wittlaer, Kalkum, Lintorf, Hösel, Eggerscheidt und Breitscheid zur neuen Stadt Angerland mit prognostizierten 35.000 Einwohnern Realität zu werden. Allein durch das endgültige Neugliederungsgesetz wurde das Amt Angerland zerschlagen. Das Ergebnis ist bekannt: Ratingen wurde zum 01.01.1975 durch die Eingliederung von Lintorf, Breitscheid, Hösel und Eggerscheidt wesentlich erweitert, die restlichen ehemaligen Gemeinden des Amtes Angerland kamen zu Düsseldorf. Der Erste Beigeordnete und Kulturdezernent Patrick Anders, der die Ausstellung eröffnete, betonte die soziale und kulturelle Eigenständigkeit der eingegliederten Gemeinden in der Stadt Ratingen heute noch und sprach von einer Erinnerungskultur, die es zu bewahren gelte. Als Vertreter des Kulturkreises Hösel wies Vorstandsmitglied Edzard Traumann in seiner Begrüßung  auf den Zusammenhang zwischen der Neugliederung, dem damit verbundenen Umzug der Volkshochschule von Hösel nach Ratingen und der Entstehung des Kulturkreises Hösel 1975 hin. Die Neugliederung war somit der Anlass für seine Gründung, die sowie seine glanzvolle Entwicklung seitdem er in seiner großen Jubiläumsveranstaltung „50Jahre Kulturkreis Hösel“ am 28. Juni in der Stadthalle Ratingen feiern wird. Viele interessierte Besucher und Besucherinnen tauschten nach der offiziellen Eröffnung der Wanderausstellung noch eigene Erinnerungen und Anekdoten aus. Das einhellige Urteil: die Wanderausstellung, die noch bis zum 29. Juni im Oberschlesischen Landesmuseum (Bahnhofstr.62, Öffnungszeiten mittwochs bis sonntags von 11:00 bis 18:00 Uhr) zu sehen ist, lohnt auf jeden Fall einen Besuch.