Köln (dpa) – Nach der Explosion in einem Kölner Restaurant mit erheblichem Sachschaden gehen die Ermittler von einer Straftat aus und prüfen einen möglichen Zusammenhang mit dem sogenannten Kölner Drogenkrieg. Man gehe nicht von einem Unfall oder Defekt aus, sondern von einer vorsätzlichen Tat, sagte der Sprecher der Kölner Staatsanwaltschaft, Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer, der Deutschen Presse-Agentur.
Er sprach von einem möglichen Anschlagsobjekt und verwies darauf, dass nach zwei Männern gefahndet werde. Bei den Ermittlungen werde ein möglicher Zusammenhang mit den Auseinandersetzungen im Drogenbereich geprüft.
In Köln laufen derzeit bereits mehrere Prozesse, bei denen es um gewalttätige Auseinandersetzungen um Drogen geht. Der Raub von 350 Kilogramm Marihuana hatte nach Erkenntnissen von Ermittlern eine Gewaltspirale ausgelöst, bei der mehrere Sprengsätze explodierten und Häuser in verschiedenen Städten von Nordrhein-Westfalen beschossen wurden.
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Bei der jüngsten Explosion zersplitterte die Glasfront und Stühle schleuderten laut Polizei durch den Druck auf den Gehweg. Nach ersten Erkenntnissen wurde am frühen Morgen niemand verletzt. Im Restaurant hätten sich zu der Zeit keine Personen befunden. Die Explosion habe sich im Eingangsbereich ereignet.
Die Polizei sucht zwei Männer, die nach einem lauten Knall kurz nach 4.30 Uhr laut Zeugen vom mutmaßlichen Tatort geflüchtet seien. Ob es sich bei ihnen um Tatverdächtige oder aber Zeugen handele, sei noch unklar. Am mutmaßlichen Tatort, der weiträumig abgesperrt war, wurden Spuren gesichert.
Die Ermittler riefen dazu auf, Hinweise zur Explosion im Stadtteil Kalk oder den Männern bei den Ermittlern zu melden. Das Restaurant befindet sich im Erdgeschoss eines Wohn- und Geschäftshauses, wie auf Fotos zu sehen ist.