New Orleans Jazz der besonderen Art beim Kulturkreis „Was schreibt man als Klassikfan, wenn man ein Jazzkonzert von Weltformat miterlebt und von Jazz eigentlich nichts versteht? Man lässt sich ganz einfach von der schwingenden Atmosphäre und den Reaktionen des mehr als 130 Personen starken Publikums beeindrucken und leiten.“ so Wolfram Brecht, Sprecher des Vorstandes. Zwischen den Stücken erzählt der Bandleader vom Werdegang der Band und einem lustigen Wortwechsel mit seiner Tochter: „Papa, Du bist jetzt berühmt.“ Vater: „Wie kommst Du darauf?“ Tochter: „Dein Bild hängt überall in Hösel“. Das Publikum lacht herzhaft. Der Vater, Gunnar Sachs, ist der Bandleader der bekannten Bourbon Street Stompers und seit 10 Jahren selber begeisterter Höseler. Seine Tochter sitzt im Publikum und das Foto der Band prangt auf den Werbeplakaten für das Konzert des Kulturkreises in Hösel. Die Band hat sich 1993 als 18jährige Klassenkameraden in der Goetheschule in Essen zusammengefunden und nahm kurz nach ihrer Gründung mit nur zwei Jazz-Stücken im Repertoire an einem Wettbewerb des WDR teil, den sie prompt gewann. Danach und auch durch einige glückliche Zufallsbegegnungen wurden sie immer häufiger gebucht: auf Festivals, bei Firmen, deutschlandweit und International und sogar für Open Air-Veranstaltungen. Inzwischen sind die Mitglieder um die 50, kommen aber immer noch frisch und unheimlich sympathisch daher und begeistern mit ihrer lebendigen Ausstrahlung und der sichtbaren Freude an der Musik. Jeder von ihnen hat inzwischen einen bürgerlichen Beruf und eine Familie mit bis zu 4 Kinder. Sie wohnen weit verstreut in Deutschland und Wien. Sie treten immer noch Europa- und weltweit auf. Nun in Hösel. Eine rauschende Darbietung von New Orleans Jazz, eigens arrangierten Stücken, vielen Improvisationen, auch ein paar Stücke moderner Jazz, zum Abschluss „Oh when the Saints“. Die Hitze im Saal und auch draußen in der Pause stört nicht. Die Phonzahl ist hoch, aber nicht schmerzhaft, sondern eindringlich und mitziehend. Alles geht unmittelbar in die Beine. Das Publikum, alle Altersklassen, steht Kopf vor Begeisterung. „Das war Weltklasse“, „Mehr davon.“ sind Kommentare des Publikums. „Sollen sie haben, der nächste Auftritt in Hösel wurde bereits vereinbart.“ so Philip Söhngen, Organisator der Jazzkonzerte im Beirat des Kulturkreises. Der nächste Jazz-Abend des Kulturkreises ist am 05. Dezember geplant, ebenfalls im Gemeindehaus der evangelischen Kirche Hösel, dann mit Chris Hopkins und den Young Lions, die „Swing Classics & a touch of Christmas“ mitbringen werden.
