Trier (dpa) – Bei einem Großeinsatz in drei Bundesländern gegen illegalen Anbau von Cannabis und Handel hat die Polizei 33 Menschen festgenommen. Im Fokus stehe eine Bande, die in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und Hessen große illegale Indoor-Cannabis-Plantagen sowie Schwarzmarkthandel mit Cannabis im Millionenbereich betreibe, teilte die Polizei in Trier mit.
Rund 900 Polizisten durchsuchten in den drei Ländern über 30 Gebäude. Bei 14 dieser Objekte handelte es sich laut den Angaben um von der Gruppierung betriebene Cannabis-Plantagen.
33 Menschen festgenommen
Bei dem Einsatz trafen die Einsatzkräfte 33 Menschen an, die im Verdacht stehen, Mitglieder der Bande zu sein. Zunächst hatte die Polizei von 27 Personen berichtet, die vorläufig festgenommen worden seien.
Gegen 14 dieser Personen lag bereits ein Untersuchungshaftbefehl vor, wie die Polizei weiter mitteilte. Gegen vier weitere Tatverdächtige habe sich ebenfalls der Verdacht erhärtet, an den Taten der Bande beteiligt zu sein. Die 18 Personen werden auf Antrag der Staatsanwaltschaft Trier den Ermittlungsrichtern des Amtsgerichts Trier vorgeführt.
Weitere 15 als Gärtner in den Plantagen arbeitende Personen seien ebenfalls zunächst vorläufig festgenommen worden, hieß es. Sie werden auf Antrag der örtlich zuständigen Staatsanwaltschaften den jeweils zuständigen Ermittlungsrichtern vorgeführt.
Mehr als 100 Kilogramm geerntetes Cannabis sichergestellt
Die durchsuchten Objekte befanden sich in Rheinland-Pfalz in Mannebach, Bendorf und Weibern. In Nordrhein-Westfalen lagen sie in Gummersbach, Hückelhoven, Troisdorf, Werne, Euskirchen und Windeck. In Hessen gab es einen Einsatz in Villmar.
Bei den Durchsuchungen stellte die Polizei den Angaben zufolge insgesamt mehr als 100 Kilogramm geerntetes Cannabis und circa 11.000 Cannabispflanzen sicher. Darüber hinaus hätten die Beamten umfangreiche Beweise sowie Bargeld und weitere Vermögenswerte – darunter zehn Fahrzeuge – mit einem Gesamtwert im sechsstelligen Bereich sichergestellt.
Die Ermittlungen und Aktionen dauerten an, hieß es. Der Einsatz werde am Mittwoch fortgeführt.
Ermittlungen laufen seit November 2024
Seit November 2024 ermittelt das Polizeipräsidium Trier den Angaben zufolge zusammen mit der Staatsanwaltschaft Trier gegen die mutmaßlich bundesweit agierende Bande.
«Was den Ermittlerinnen und Ermittlern heute gelungen ist, ist ein bemerkenswerter Schlag gegen die organisierte Bandenkriminalität und den illegalen Handel mit Cannabis», teilte der rheinland-pfälzische Innenminister Michael Ebling (SPD) mit. Die länderübergreifende Aktion zeige: «Wenn wir gemeinsam handeln, sind wir stark.»