Köln (dpa) – Für die Verfilmung der Vorgeschichte von «Die Tribute von Panem» werden jetzt 4.000 Komparsen gesucht. Von Ende August bis Anfang Oktober fänden die Dreharbeiten für «The Hunger Games: Sunrise on the Reaping» im Raum Köln und Duisburg statt, teilte die Agentur Eick & Weber mit. Zum Cast gehören Hollywood-Stars wie Glenn Close, Kieran Culkin, Elle Fanning, Ralph Fiennes, Mckenna Grace und Kelvin Harrison Jr. Francis Lawrence führt erneut Regie – er inszenierte bereits den Großteil der bisherigen Filme der Reihe.
Die Agentur lädt dafür zu einem offenen, kostenlosen Online-Casting ein. Unter https://casting-panem.de kann man seine Daten eingeben und zwei tagesaktuelle Fotos hochladen. Bewerbungsschluss ist der 17. September. Die Komparsen sollen einen bis acht Drehtage vor der Kamera mitwirken. «Eingeladen sind Menschen aller Ethnizitäten, Herkunftsländer, Geschlechter und Altersgruppen von null bis 80 Jahren», sagte Geschäftsführer Gregor Weber der Deutschen Presse-Agentur. «Besonders gefragt sind Kinder und junge Erwachsene von vier bis 22 Jahre.»
Dünne Statisten sind besonders gefragt
Da die Komparsen die Bewohner des Staates Panem darstellen sollen, bräuchten sie ein «natürliches und ausdrucksstarkes Aussehen». Offensichtlich gefärbte oder gesträhnte Haare seien ebenso ungeeignet wie Permanent-Makeup, Lip-Filler, Solariumsbräune, feste Zahnspangen, Tunnelohrringe, Piercings und Tattoos an sichtbaren Körperstellen. «Ein Großteil dieser Distrikt-Bewohner wird als stark unterernährt erzählt, deshalb suchen wir vorrangig sehr schlanke und dünne Körpertypen.» Ausdrücklich erwünscht seien auch Menschen mit sichtbaren Narben oder Amputationen.
Für einige Szenen würden zudem Babys benötigt, in anderen Situationen sollten chinesischstämmige Menschen zu sehen sein. «Wir brauchen außerdem Frauen und Männer mit militärischer Grundausbildung», so Weber. Die Bewerber sollten auch bereit sein, sich bei der Kostüm- und Maskenprobe unter Umständen die Haare schneiden zu lassen. Interessierte würden daher gebeten, sich ab sofort bis Mitte September die Haare wachsen zu lassen, damit der gewünschte Look gegebenenfalls entsprechend umgesetzt werden kann.
2022 war im Großraum Duisburg bereits das Prequel «Die Tribute von Panem: Das Lied von Vogel und Schlange» gedreht worden, auch damals unter Beteiligung von 3.000 Komparsen. Einer der Drehorte war der Landschaftspark Duisburg-Nord auf dem Gelände eines stillgelegten Hüttenwerks. Schornsteine hoch wie Kathedralentürme entsteigen einem Gewirr von Verstrebungen und Rohren. Überall erobert sich die Natur den Raum zurück, überwuchert Mauern und Brachflächen – wie bei einem Maya-Tempel des Industrie-Zeitalters. Im Film stellt die Anlage den ärmsten Bezirk des fiktiven Staats Panem dar, Distrikt 12, eine heruntergekommene Kohlebergbauregion.
Hungerspiele zur Machterhaltung
Mit den «Tributen von Panem» eroberte US-Autorin Suzanne Collins weltweit die Bestsellerlisten, Verlagsangaben zufolge wurden mehr als 100 Millionen Exemplare verkauft. Vier Kinofilme spielten zudem mehrere Milliarden Dollar ein.
Die Grundidee der «Tribute von Panem»-Reihe dreht sich um die sogenannten Hungerspiele. In der Arena des Kapitols, der Hauptstadt Panems, werden diese tödlichen Spiele ausgetragen. Sie sollen die Machtposition des Kapitols und des Präsidenten Coriolanus Snow untermauern und sind vergleichbar mit den Gladiatorenkämpfen im alten Rom.
Der Unterschied: Hier kämpfen Kinder um ihr Leben. Die kommen aus den zwölf Distrikten Panems. Jedes Jahr werden bei der «Ernte» aus jedem Distrikt ein Mädchen und ein Junge im Alter von 12 bis 18 Jahren zufällig ausgewählt. Diese 24 Kinder werden in der Arena zu Feinden, denn es kann nur einen Sieger beziehungsweise eine Siegerin geben.
Präsident Coriolanus Snow wird in dem neuen Film von Ralph Fiennes verkörpert, bekannt als Lord Voldemort aus «Harry Potter» und zuletzt im Vatikan-Thriller «Konklave» zu sehen. In den ersten vier Filmen hatte der vor einem Jahr gestorbene Schauspieler Donald Sutherland den Part von Snow übernommen.