Zum Start der Sommerferien wird es voll auf den Autobahnen. (Archivbild)
Zum Start der Sommerferien wird es voll auf den Autobahnen. (Archivbild) Foto: Roberto Pfeil/dpa

Düsseldorf/Köln (dpa/lnw) – Volle Autobahnen, volle Züge und auch volle Flieger: Im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen starten die Sommerferien. Viele Familien wollen bereits direkt nach dem Schulschluss ihrer Kinder und Jugendlichen in den Urlaub reisen oder das erste Wochenende der Sommerferien für die Anreise zum Urlaubsziel nutzen. Die erste Reisewelle mit dem Auto in die Sommerferien rollte laut ADAC ab dem frühen Mittag. Die Kilometer mit Staus und stockendem Verkehr sprangen sprunghaft an.


Staulage 

Nach Angaben des ADAC entsprach das Verkehrsaufkommen am Nachmittag auf den NRW-Autobahnen mit dem Spitzenwert von weniger als 350 Kilometern Stau aber eher dem eines normalen Freitags. Allerdings gab es einige sehr lange Staus.

«Die Klassiker sind verstopft», sagte ein ADAC-Sprecher mit Blick auf den Kölner Autobahnring. Auf der A3 Oberhausen Richtung Köln ab dem Dreieck Langenfeld hätten Autos 20 Kilometer im Stau oder stockenden Verkehr gestanden mit einer Stunde Zeitverlust. Auf der A44 Dortmund Richtung Kassel sei ab Dortmund alles voll gewesen, ein Zeitverlust von mehr als einer Stunde.

Autobahnen 

Der ADAC rät, nach Möglichkeit montags oder dienstags in die Sommerferien zu starten. Und auch dann am besten zu Randzeiten losfahren, also frühmorgens oder abends. Freitagnachmittags sei erfahrungsgemäß die Staugefahr wegen Berufspendlern, die gleichzeitig mit den ersten Autoreisenden unterwegs sind, am größten. Auf Hauptstrecken Richtung Küsten drohe Schneckentempo. 

Bei Staus die Autobahn zu verlassen und über Landstraßen zu fahren, bringt laut ADAC nur selten einen Vorteil. Ausweichstrecken seien rasch verstopft. Durch Echtzeitinformationen empfählen Navigationssysteme immer wieder Alternativrouten. Oft betrage der prognostizierte Zeitgewinn aber nur wenige Minuten und die Lage auf der Alternativstrecke verschlechtere sich schnell. 

In der Regel mache es erst ab Staus von mehr als zehn Kilometern Länge oder bei einer Vollsperrung Sinn, von der Autobahn abzufahren, erklärt der ADAC. Vor allem für Familien mit Kindern gehörten ausreichend Getränke und regelmäßige Pausen mit viel Bewegung dazu. 

Züge 

Ähnliches Bild ergibt sich auf der Schiene. «Wer flexibel reisen kann, sollte die Hauptreisezeiten meiden und eher nach Verbindungen am frühen Morgen und späteren Abend suchen», erklärte ein Sprecher der Deutschen Bahn NRW. Die höchste Nachfrage werde zu Ferienbeginn verzeichnet. Auch an Wochenenden während der Ferienzeit seien mehr Reisende in den Zügen unterwegs als sonst. 

Reisende sollten sich über die Auslastungsanzeige auf bahn.de und in der App DB Navigator informieren und in jedem Fall einen Sitzplatz reservieren. Zum Ferienende würden meist nicht solche Nachfragespitzen wie zum Ferienstart erreicht, weil sich der Rückreiseverkehr über mehrere Wochenenden verteile.

Flughäfen

In den Sommerferien erwarten die beiden größten Flughäfen Nordrhein-Westfalens in Düsseldorf und Köln mehr Passagiere – zusammen werden es mehr als fünf Millionen sein. Der Flughafen Düsseldorf geht allein für das erste Ferienwochenende inklusive Freitag von mehr als 220.000 Fluggästen aus. Am Flughafen Köln/Bonn ist nach bisherigen Angaben die verkehrsreichste Zeit das vierte Ferienwochenende Anfang August mit rund 118.000 Passagieren. 

Beide Airports raten den Passagieren, vor der Reise Onlineangebote zu nutzen. So verweist der Flughafen Düsseldorf auf das kostenfreie Buchungssystem für Zeitfenster an der Sicherheitskontrolle. Mehr als die Hälfte der Passagiere könne mittlerweile außerdem die Möglichkeit nutzen, das Gepäck selbst aufzugeben, ohne sich am Schalter anzustellen. Auch der Flughafen Köln/Bonn rät den Fluggästen, online einzuchecken und weitere Möglichkeiten wie kostenlose Zeitslot für die Sicherheitskontrolle zu nutzen. 

Wohnmobile 

Bei einer Aktion auf dem Gelände der Jugendverkehrsschule hatten Camper in Düsseldorf Gelegenheit, ihr Wohnmobil oder ihren Wohnwagen wiegen zu lassen. Dabei ging es insbesondere darum, ob das zulässige Gesamtgewicht überschritten ist. Innenminister Herbert Reul (CDU) verfolgte die Wiegeaktion zum Beginn der Schulferien.

Die Zahl der zugelassenen Wohnmobile wächst und wächst. In Nordrhein-Westfalen kommt statistisch gesehen auf 100 Einwohner inzwischen bereits etwas mehr als ein Wohnmobil, wie aus den jüngsten Daten des Statistischen Landesamtes hervorgeht.