Der Schulhofgang an der Wilhelm-Busch-Schule wird abgerissen, um Platz für einen Ergänzungsanbau zu machen. Den Startschuss für diese Baumaßnahme verfolgten (von links nach rechts) Hochbaudezernent Martin Gentzsch, Erster Beigeordneter Patrick Anders, Geschäftsführer Stefan Zimmermann, Adreola Jaupi und Stefan Welling (beide Stabsstelle Hochbau), Sandra Hölzer-Schramm (Leiterin Schulverwaltungsamt) und Planer Gerrit Gramsch., Foto: Stadt Ratingen
Der Schulhofgang an der Wilhelm-Busch-Schule wird abgerissen, um Platz für einen Ergänzungsanbau zu machen. Den Startschuss für diese Baumaßnahme verfolgten (von links nach rechts) Hochbaudezernent Martin Gentzsch, Erster Beigeordneter Patrick Anders, Geschäftsführer Stefan Zimmermann, Adreola Jaupi und Stefan Welling (beide Stabsstelle Hochbau), Sandra Hölzer-Schramm (Leiterin Schulverwaltungsamt) und Planer Gerrit Gramsch., Foto: Stadt Ratingen

Ratingen-Hösel | Während die Schülerinnen und Schüler der Wilhelm-Busch-Schule die Sommerferien genießen, laufen auf dem Schulgelände bereits die Bagger an – und das aus gutem Grund: Die dringend benötigte Erweiterung der Offenen Ganztagsschule (OGS) ist gestartet. Mit dem symbolischen Abriss eines alten Schulhofgangs haben die Bauarbeiten für einen zweigeschossigen Ergänzungsbau begonnen. Dieser wird in den kommenden Monaten dringend benötigten Raum für die schulische Nachmittagsbetreuung schaffen. Bereits jetzt stellt die Wilhelm-Busch-Schule 207 OGS-Plätze zur Verfügung. Doch der Bedarf im Stadtteil Hösel wächst stetig – und eine kurzfristige Lösung ist notwendig. „Wir brauchen hier sofort zusätzliche Plätze im Offenen Ganztag“, erklärt Schuldezernent Patrick Anders bei einem Vor-Ort-Termin. Deshalb wird nicht nur gebaut, sondern gleichzeitig auch improvisiert: Noch während der Sommerferien wird die Aula der Schule umgebaut, sodass dort ab dem neuen Schuljahr im August 50 zusätzliche OGS-Plätze entstehen.


Der neue Ergänzungsbau entsteht direkt auf dem bestehenden Schulhof, was besondere Herausforderungen mit sich bringt. „Das Baufeld muss so klein wie möglich bleiben, um die verbleibende Schulhoffläche zu erhalten“, erklärt Hochbaudezernent Martin Gentzsch. Um Zeit zu sparen und den Schulbetrieb möglichst wenig zu stören, wird mit vorgefertigten Bauteilen gearbeitet.

Das Gebäude wird insgesamt 656 Quadratmeter Bruttogeschossfläche auf zwei Etagen bieten. Neben sechs Gruppenräumen für den Ganztag entstehen auf beiden Etagen großzügige Begegnungs- und Spielflure. Besonders viel Wert wurde auf Nachhaltigkeit gelegt: Die innere Tragkonstruktion besteht aus Holztafelbauweise, das Dach wird begrünt und trägt eine Photovoltaik-Anlage. Zudem wird das Gebäude mit Luft-Wasser-Wärmepumpen, einer Fußbodenheizung sowie einer dezentralen Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung ausgestattet – moderne Technik für moderne Bildung.

Die Umsetzung liegt in den Händen der Firma Zimmermann-Haus aus dem Sauerland, die auf Holzbauweise spezialisiert ist. „Hier entsteht ein Bau mit minimalem CO₂-Ausstoß, hoher Vorfertigung und in vergleichsweise kurzer Zeit“, so Gentzsch. Die Kosten für das Projekt belaufen sich auf rund 2,5 Millionen Euro, die der Stadtrat bereits bewilligt hat. Da der Neubau erst zum Schuljahr 2026/2027 bezugsfertig sein wird, wurde in enger Zusammenarbeit zwischen Stadt, Schulleitung und OGS-Träger eine Übergangslösung entwickelt: Die Aula wird umfunktioniert, sodass dort bereits ab August zwei zusätzliche Gruppen betreut und verpflegt werden können.

„Ich kann mich bei allen Beteiligten nur herzlich bedanken, dass sie bereit waren, mit uns diesen Kraftakt zu stemmen“, betont Patrick Anders. Die schnelle und pragmatische Lösung bedeutet, dass bereits ein Jahr vor dem offiziellen Inkrafttreten des bundesweiten Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter eine Betreuungsquote von rund 72 Prozent erreicht wird – ein beachtlicher Wert.

Das Projekt an der Wilhelm-Busch-Schule ist mehr als nur ein Bauvorhaben. Es ist ein starkes Zeichen an die Familien in Hösel, dass ihre Bedürfnisse gehört und ernst genommen werden. In Zeiten wachsender Anforderungen an die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist der Zugang zu einem verlässlichen Ganztagsangebot von zentraler Bedeutung. Mit dem Ergänzungsbau, der nachhaltigen Bauweise, der schnellen Umsetzung und der interimistischen Aula-Lösung zeigt die Stadt Ratingen, wie modernes Schulmanagement und zukunftsorientierte Bildungsinfrastruktur funktionieren können – kreativ, kooperativ und klimafreundlich.