Ratingen | Auf dem bis zum Bersten gefüllten Platz vor dem Vereinsheim der St. Sebastiani-Bruderschaft war die Spannung förmlich greifbar.
Am Montag ging es um nichts Geringeres als die Ermittlung des Jungschützenkönigs und des Schützenkönigs der Bruderschaft.
Der Jungschützenkönig war relativ schnell ermittelt: Jan Philippen (25) holte mit einem gezielten Schuss die Scheibe aus dem Kasten. Es war seine letzte Chance, diesen Titel zu erringen – denn wer älter als 25 Jahre ist, gilt bei den Schützen nicht mehr als „jung“. An seiner Seite wird im kommenden Jahr Pia Brelo als Jungkönigin stehen.
Dann wurde es richtig spannend:13 Bewerber hatten sich eingefunden, um beim Vogelschießen den neuen König zu bestimmen.Die neue, besonders widerstandsfähige Scheibe erwies sich als hartnäckiger Gegner. Die Kontrahenten zeigten von Anfang an souveräne Leistungen und schossen die Scheibe Stück für Stück auseinander. Doch sie wollte einfach nicht fallen – bis zum 88. Schuss.
Tobias Gérard von der Wilhelm-Tell-Kompanie war es schließlich, der mit Fortune und Können den entscheidenden Treffer landete. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Dorothee (Doro) wird er im kommenden Jahr die Bruderschaft als Königspaar repräsentieren.
Auf die Frage, was er in dem Moment gedacht habe, als die Scheibe fiel, sagte er:
„Boah – einfach nur Boah.“
Er beschreibt das, was er in diesem Moment empfand, als „Glück und Freude pur“.
Nachdem er den Besuchern vom Bruderschaftschef Sven Pallessen offiziell vorgestellt worden war, zog die Schützenfamilie zunächst in die Stadt, um die freudige Nachricht zu verkünden.
Der traditionelle Fackelzug zurück zum Schützenplatz endete mit einem stimmungsvollen Feuerwerk – natürlich, ganz im Stil dieses Schützenfestes, passend in einer kurzen Regenpause. Laut Wetterradar hatte das Regenloch sogar die Form einer Krone.