BM Klaus Pesch gehörte zu Frenzels Gratulanten und den Wegbegleitern des Aufbaus der Griechischen Gemeinde am Hauser Ring, Bild: Alexander Heinz
BM Klaus Pesch gehörte zu Frenzels Gratulanten und den Wegbegleitern des Aufbaus der Griechischen Gemeinde am Hauser Ring, Bild: Alexander Heinz

Ratingen (AH) – Feierlich, emotional, legendär: Der 70. Geburtstag von Dieter Frenzel wurde am 9. August auf dem Gelände der Griechischen Gemeinde am Hauser Ring gefeiert – ein grandioses Wiedersehen zwischen Eishockeyhelden, Fans und Wegbegleitern, die die Herzen in Ratingen höherschlagen ließ.


Rückblende: Dieter Frenzel war nicht nur Kapitän der DDR-Nationalmannschaft mit sagenhaften 296 Länderspielen und zwölf DDR-Meistertiteln mit Dynamo Berlin, er war auch der allererste Eishockeyspieler, der offiziell in den Westen wechselte – im Dezember 1989 zum EC Ratingen “Die Löwen”. Damit legte er einen Meilenstein: ein wahres Symbol für den Sport als Brückenbauer in turbulenten Zeiten.

Der Jubilar, dessen Trikotnummer 5 längst zur Legende geworden ist – ein Banner hängt im Stadion der Eisbären Berlin – wurde mit Emotionen und Stolz geehrt. Moderator des Abends war Stavros Mitakidis, der nicht nur als Fan damals dabei war, sondern heute die Party organisiert hat. Besonders bewegend: Frenzels Dank an ihn – sichtbar gerührt – erinnerte daran, wie eng Spieler und Fans verbunden waren.

Zahlreiche Persönlichkeiten der Ratinger Eishockeyhistorie stürmten die Griechische Gemeinde, darunter u. a. René Bielke, Trajan Cazacu, Igor Kusnetzov, Sascha Engel, Waldemar Novosjolov, Pavel Mann, Sven Prusa, Peter Ritschel und viele weitere – ein wahres „Who is Who“ des ECR. Auch Bürgermeister Klaus Pesch und der ehemalige, sportbegeisterte Bürgermeister Wolfgang Diedrich – unter dessen Ägide der legendäre Sieg gegen die DEG im Oktober 1993 gelang – sprachen berührende Worte: Ihre Begrüßung war ein Tribut an einen besonderen Sieg und eine besondere Zeit.

Das Wetter spielte mit: herrlich warm. Es gab griechische Spezialitäten vom Grill, kühle Getränke, und die Gemeinde überraschte Frenzel mit einer Geburtstagstorte mit seinem Bild darauf. Besonders rührend: Marcus Meloefski übergab dem Organisator Mitakidis ein original signiertes Mannschaftsfoto aus der Saison 1991/92 – der Aufstiegssaison in die Bundesliga – und DJ Andreas Eckert ehrte ihn mit einem handgefertigten Orden. Ein Abend voller Überraschungen, der Spieler, Fans und Funktionäre tief berührte.

Dabei bleibt Frenzels Laufbahn nicht nur lokal unvergessen: 13 WM-Teilnahmen, ein sechster Platz bei der A-Weltmeisterschaft 1983 und ein Platz in der Hall of Fame des Eishockeymuseums untermauern seine internationale Bedeutung. Noch faszinierender: Schon 1983 hatten die NHL-Stars der Edmonton Oilers ihn ins Visier genommen – Millionenangebot inklusive – doch die Stasi stoppte den Transfer. Mehr als ein Jahrzehnt später gelang ihm dennoch ein symbolträchtiger Weggang in den Westen – eine Geschichte, die auch bei seinem Geburtstag ehrfürchtig wiederbelebt wurde.

Dieter Frenzel, die Nummer 5, ist das, was man Eishockey-Geschichte nennt. Und an diesem Abend von August 2025 in Ratingen schrieb er sie mit Freunden, Fans und alten Weggefährten ein weiteres, unvergessliches Kapitel.