Düsseldorf (dpa/lnw) – Der Strafprozess um den mutmaßlich islamistisch motivierten Terroranschlag von Solingen wird an diesem Dienstag mit der Befragung von weiteren Zeugen des Geschehens fortgesetzt. Unter den drei erwarteten Zeugen ist ein Mann, der auch als Nebenkläger auftritt, wie eine Sprecherin des Oberlandesgerichtes Düsseldorf mitteilte.
Bei dem mutmaßlich islamistischen Terroranschlag in Solingen sind am 23. August 2024 drei Menschen getötet und zahlreiche weitere Menschen vor einer Bühne des Stadtfestes während eines Konzerts verletzt worden. Die Bundesanwaltschaft wirft dem angeklagten Syrer Issa al H. (27) dreifachen Mord und zehnfachen versuchten Mord vor. Zudem soll er IS-Terrorist sein.
Die Terrororganisation Islamischer Staat hatte den Messeranschlag für sich reklamiert. Der 27-jährige Angeklagte hatte zum Prozessauftakt Ende Mai in einer von seinen Anwälten verlesenen Erklärung gestanden, den Anschlag begangen zu haben. Zum Vorwurf der IS-Mitgliedschaft schweigt er.
Bereits Anfang Juni hatte mehrere Überlebende der Messerattacke vor Gericht ausgesagt. Die Opfer leiden noch immer unter den Folgen des Anschlags.
Genau ein Jahr nach dem mutmaßlich islamistisch motivierten Terroranschlag plant die Stadt Solingen ein Gedenken an die Opfer. Zu der Veranstaltung am 23. August werde unter anderem Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) kommen, teilte die Stadt Solingen mit. Sie organisiert das Gedenken in Zusammenarbeit mit dem evangelischen Kirchenkreis. Es ist auf dem Fronhof geplant, wo Menschen mit einem Messer attackiert wurden.