Einschränkungen auf der Josef-Kardinal-Frings-Brücke führen ständig zu Staus. (Archivbild)
Einschränkungen auf der Josef-Kardinal-Frings-Brücke führen ständig zu Staus. (Archivbild) Foto: Thomas Banneyer/dpa

Düsseldorf (dpa/lnw) – Angesichts maroder Rheinbrücken, Einschränkungen für den Verkehr und Staus fordern Wirtschaftsvertreter ein viel höheres Tempo bei Ersatzneubauten. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Düsseldorf, die IHK Mittlerer Niederrhein sowie die Neuss-Düsseldorfer Häfen verlangen deutlich schnellere Planungsverfahren, einfache Vergabeverfahren und einen spezialisierten Infrastruktursenat am Oberverwaltungsgericht Münster NRW (OVG) für schnelle Gerichtsverfahren.


«Die Wirtschaft braucht dringend schwerlastfähige Rheinquerungen», heißt es in einem Forderungspapier. Der Ersatzneubau der Josef-Kardinal-Frings-Brücke zwischen Düsseldorf und Neuss müsse höchste politische Priorität erhalten. Die Gewichtsbegrenzung für Fahrzeuge auf 7,5 Tonnen dort komme für die Logistikunternehmen einer Vollsperrung gleich. Auf der maroden Brücke seien bis dahin täglich rund 3.500 Lkw unterwegs gewesen. Die Einschränkungen für den Verkehr führten zu Umwegen von mindestens zwölf Kilometern pro Fahrt.

Viele Brücken über den Rhein marode

Die Josef-Kardinal-Frings-Brücke sei aber nur ein Beispiel. Viele der 23 Straßenbrücken über den Rhein zwischen Emmerich und Bonn seien marode und nur noch eingeschränkt befahrbar. Weitere dringend erforderliche Neubauprojekte seien etwa die Uerdinger Rheinbrücke und die Fleher Brücke. Ausweichrouten verliefen über ebenfalls sanierungsbedürftige Brücken, stark belastete Autobahnstrecken und staugeplagte innerstädtische Straßen. 

Forderungen an Landesregierung 

Planungszeiträume ließen sich auf ein Jahr reduzieren, erklärten die Verfasser eines Gutachtens. Hier sei die Landesregierung gefordert: Bis Ende 2025 sollten Gesetzentwürfe erstellt werden, die die Planungszeiten verkürzen und Brückensanierungen beschleunigten. Dass das machbar sei, zeigten die Neubauten der A40-Brücke in Duisburg und der A1-Brücke in Leverkusen. Ein Infrastruktursenat beim Oberverwaltungsgericht solle über Klagen binnen eines Jahres entscheiden.